Fernando Alonso hätte sich zu seinem 30. Geburtstag am Freitag sicherlich ein besseres Geburtstagsgeschenk gewünscht als Platz fünf im Qualifying in Ungarn. Dabei hatte er nicht viel mehr erwartet: "Wir sind hier etwas konkurrenzfähiger als in Deutschland, aber letztlich waren wir am Nürburgring Vierter und Fünfter und das sind wir auch hier."

Das größte Problem für Ferrari sieht Alonso im letzten Sektor. "In den ersten beiden Sektoren sahen wir immer okay aus", erklärte er. "Aber im letzten Sektor verlieren wir im Vergleich zu unseren Gegnern viel Zeit." Alle seine Runden im Qualifying seien in den ersten beiden Sektoren ganz gut gewesen und dann habe er am Ende der Runde Zeit verloren.

Die Long Run Pace des Ferrari schätzt er als gut ein. "Red Bull ist normalerweise im Qualifying sehr dominant und hat dann im Rennen etwas Probleme", beschreibt er das gewohnte Bild. "Hier waren sie schon im Qualifying nicht so weit vorne. Also könnte McLaren morgen sehr stark sein."

Vor allem Lewis Hamilton setzte Sebastian Vettel im Qualifying zu. "McLaren war das gesamte Wochenende ein bisschen schneller als die Red Bull", analysiert Alonso. "Ich denke, Hamilton kann im Rennen angreifen, andererseits stimmt es, dass er von der falschen Seite startet. Vielleicht kann ihn so Jenson [Button] am Start überholen. Wir müssen sehen, wie sich die ersten Runden entwickeln und wie jeder startet."

An die WM verschwendet Alonso weiterhin keine Gedanken. Seine WM-Chancen beurteilt er nicht anders als am Donnerstag: "Die WM liegt nicht in unseren Händen. Sie ist in Sebastians Händen. Wir müssen ihn unter Druck setzen, jedes Wochenende genießen und so fahren, als ob es das letzte Rennen wäre – wir wollen Spaß haben", kündigt Alonso an.

"Wir denken nicht an die WM, wir haben nichts zu verlieren, fahren sehr aggressiv, auch in der ersten Kurve - das ist die gleiche Herangehensweise wie zuletzt." Er sieht seine Aufgabe darin, jedes Rennen zu gewinnen und nicht an die WM zu gewinnen, schließlich sei das bei 86 Punkten Rückstand nicht gerade realistisch.