Fernando Alonso, der in Silverstone noch das Rennen gewinnen konnte, wird am Nürburgring nur von Position vier starten. Doch auch sein Sieg in England wäre ohne das Problem bei Sebastian Vettels Boxenstopp schwer geworden. Da die Autos nun auch in der Eifel näher zusammengerückt sind, sieht Alonso eine Chance, dass sich die Fehler bei Red Bull nun häufen könnten. "Natürlich ist es nicht mehr so einfach, wie als sie eine Sekunde vor den anderen lagen", erklärte der Spanier.

Tatsächlich spricht man nun nicht mehr von Sekunden, sondern nur noch von Zehnteln, die die Bullen vor der Konkurrenz stehen. "Wenn du nur ein paar Zehntel vorne bist, ist das nicht das gleiche Vertrauen wenn du eine Runde fährst, es ist nicht die gleiche Vorbereitung auf das Rennen", schilderte der Doppelweltmeister. "Es hängt von der Strategie ab, es hängt von den Stopps ab."

Möglichkeit für Fehler

Alonso bezog sich mit seinen Aussagen auf Silverstone, aber auch auf Monaco, wo das Team bei Mark Webbers Stopp unter Druck viel Zeit verlor. "In Rennen, in denen wir ihnen mehr Druck machen können, gibt es sicherlich die Möglichkeit für Fehler", fügte der Ferrari-Pilot hinzu. "In Rennen, in denen sie so konkurrenzfähig sind, erreichen sie leicht ein Eins-Zwei-Ergebnis."

2007 siegte Alonso im Eifelregen, Foto: Sutton
2007 siegte Alonso im Eifelregen, Foto: Sutton

Ob der Ferrari aber am Sonntag in der Lage sein wird die Red Bulls unter Druck zu setzen, macht Alonso auch von den Witterungsbedingungen abhängig. Er selbst konnte sich 2007 im Nassen gegen seinen heutigen Teamkollegen Felipe Massa durchsetzen und als König die Eifel verlassen. Doch eine Wiederholung wird schwer. "Das Rennen zu gewinnen ist insgesamt nie einfach und wir müssen ab einem bestimmten Punkt die Schnellsten auf der Strecke sein", verriet Alonso.

Regen größte Bedrohung

Doch genau da liegt das Problem: "Im Moment sind wir nicht die Schnellsten", dachte der Spanier an Red Bull, ließ aber auch McLaren nicht aus den Augen, die ziemlich nah dran seien. Und obwohl er vor einigen Jahren hier im Regen gewann, sieht er diesen nun als größte Bedrohung an. Zwar erwartet er keine Probleme für die Scuderia, zog aber den Vergleich zur Vergangenheit. "Als es in Kanada regnete, konnte Vettel einfach einen Vorsprung herausfahren und als es in Silverstone regnete, sind die Red Bulls davongefahren und Hamilton hat mich recht einfach überholt", erinnerte sich der Spanier.

Da er aber mit nassen Bedingungen rechnet, stapelt der Doppelweltmeister dementsprechend tief und hofft vorrangig auf der Strecke zu bleiben und den "verrückten Bedingungen" zu trotzen. "Daher könnte, mit einigen Leuten die nicht ins Ziel kommen, ein Podium ein gutes Resultat sein", spekulierte Alonso auf Ausfälle unter den anderen Top-Teams.