Viel wurde in den vergangenen Wochen wegen des Themas Diffusor-Anblasen mit Zwischengas gestritten, bevor letztendlich vereinbart wurde, dass sich bis Saisonende erst einmal mit einer Ausnahme nichts ändert - die Ausnahme ist die, dass es weiter verboten bleibt, die Motor-Kennfelder zwischen Qualifying und Rennen umzustellen. Für den durch seine Ilmor-Motoren bekannten Motorenbauer Mario Illien war die ganze Sache ohnehin rein politisch motiviert.

So meinte er, dass es einfach einige Hersteller gab, die das Anblas-Problem besser gelöst hatten als andere. "Jetzt kam die Politik dazu - es haben jene, die es nicht so gut lösen konnten, versucht, die Anderen zurückzubinden. Das finde ich nicht gut, dass man während der Saison solche Maßnahmen wie das Verbot des Zwischengases dann wieder verschiebt. Wenn man es zulässt, dann muss man es die ganze Saison über zulassen - man kann dann sagen, dass man es im nächsten Jahr verbietet, aber man kann es nicht fünf Mal in der laufenden Saison ändern", sagte Illien auf der Website der Ennstal Classic.

Nur politische Aussagen

Um das Anblasen des Diffusors trotz der Einfrierung des Motoren-Reglements einfach wieder verbieten zu können, muss nur der Austritts-Punkt des Auspuffs reglementiert werden, meinte Illien. Auf eben so eine Maßnahme haben sich die Teams auch bereits geeinigt. Dass die Haltbarkeit der Motoren infrage stand, als die Öffnung der Drosselklappen beim Zwischengas stark eingeschränkt wurde, glaubte Illien nicht. "Das ist nur eine Argumentation, aber es ist in Wahrheit kein Thema", meinte er und betonte, dass man sich um die betreffenden Motoren keine Sorgen machen muss. "Nein, keinesfalls. Das sind politische Aussagen."

Beruhigen wollte Illien auch all jene, die befürchten, der 1,6 Liter V6 Turbo, der ab 2014 kommt, könnte einen schlechten Sound haben. "Der Sound ist bei einem V6 Turbo in Ordnung - ich glaube nicht, dass das ein Thema ist", sagte er. Mit dem Vierzylinder, der zunächst angedacht war, wäre aber auch er nicht glücklich gewesen, die V6-Lösung ist seiner Meinung nach gut. Ob Illien 2014 aufgrund der neuen Regeln selbst mitmischen wird, konnte er noch nicht beantworten. "Wenn ein Hersteller einen Motor von uns möchte, dann habe ich sicher Interesse, mir das anzusehen. Aber es müsste sich um ein langfristiges Engagement handeln - denn einen Motor und auch seinen Einsatz muss man über mehrere Jahre hinweg planen."