Sergio Perez war froh, als er nach einem schwierigen Rennen endlich die Zielflagge sah – und das als Siebter sogar in den Punkterängen. Sein Nachmittag begann mit einer Schrecksekunde auf dem Weg in die Startaufstellung: er schlitterte über die Wiese und in eine Werbebande.

Am Ende war er mit dem Ergebnis jedoch zufrieden. "Es ist uns gelungen, uns aus allem Ärger herauszuhalten. Die Strategie hat gepasst, und meine Boxenstopps waren perfekt", lobte er sein Team. Gegen Nico Rosberg hatte er im Kampf um Platz sechs allerdings keine Chance. "Ich war die ganze Zeit dicht an ihm dran, aber auf den Geraden war er zu schnell." Teamchef Peter Sauber war sich sicher: "Es war sehr schade, dass er ihn nicht überholen konnte, sonst wäre er ihm weggefahren."

Glückliche Miene bei Perez

Nach seinem schweren Unfall in Monaco und dem verpassten Rennen in Kanada sieht er sich langsam wieder auf dem Weg zur Bestform. "Insgesamt bin ich einfach froh, den ich habe eine sehr schwierige Phase hinter mir", sagte der Mexikaner. "Nach dem Unfall wieder in den Rhythmus der Saison zu finden und an den Schwung anzuknüpfen, den ich vorher hatte, braucht eben doch seine Zeit. In zwei Wochen werde ich wiederum stärker sein."

Weniger glücklich blickte Kamui Kobayashi am Sonntagabend drein. Der Japaner hatte zunächst eine Kollision mit Michael Schumacher und fiel dann wegen eines Öllecks aus. Viel Positives hatte er nicht zu berichten: "Zu dem Unfall mit Michael gibt es nicht viel zu sagen. Wir fuhren offensichtlich nicht nebeneinander, sonst hätte er ja nicht mein Heck getroffen", klagte er.

Langes Gesicht bei Kobayashi

Schumacher übernahm für den Unfall auch die Verantwortung. "Anschließend war mein Auto beschädigt. Danach hatte ich Pech beim Boxenstopp, dann folgte die Stop-and-Go-Strafe, und letztlich musste ich das Auto abstellen, nachdem man mir im Funk ein Ölleck gemeldet hatte." Um einen Motorschaden zu verhindern, stellte Kobayashi das Auto ab.

Peter Sauber trauerte einer verpassten Gelegenheit auf mehr Punkte nach: "Der Zwischenfall mit Michael Schumacher war sehr ärgerlich. Es hat sein Rennen zerstört. Es war absolut unnötig. Er war nicht auf der Bremse, es war in einer Kurve und hat ihn einfach rausgeschubst – das ist nicht gut. Das Minimum wäre, dass er sich entschuldigt."

Die Schuld für die Beinahe-Kollision mit Pastor Maldonados Williams in der Boxengasse nahm das Team auf sich. "Beim folgenden Boxenstopp hatten wir ein Problem, weshalb wir ihm später als geplant das Signal zum Losfahren geben konnten, und dann kam es leider zu der Überschneidung mit dem Williams", erklärte Technikchef James Key. "Bei der Kollision wurde Kamuis Frontflügel beschädigt, das hat sehr viel Abtrieb gekostet, er war danach zu langsam."