Fernando Alonso lässt Ferrari strahlen: Der erste Sieg der Saison 2011 und der erste nach Korea im vergangenen Jahr. Doch neben den neuen Teilen an seinem 150° Italia half auch das Pech der anderen. Denn Sebastian Vettel, der im Rennen vor ihm lag, hatte ein Problem bei seinem zweiten Stopp und so konnte der Spanier die Führung übernehmen.

Fernando Alonso freute sich über seinen ersten Saison-Sieg in Silverstone, Foto: Sutton
Fernando Alonso freute sich über seinen ersten Saison-Sieg in Silverstone, Foto: Sutton

"Ich sah das Problem bei Sebastian mit dem Stopp. Da war ich dann vorne", freute sich Alonso. "Was für eine wundervolle Überraschung. Es ist ein sehr besonderer Sieg, weil er auf einer legendären Strecke wie Silverstone kam, vor einer Menge, die so enthusiastisch in Bezug auf Autos ist."

Doch auch im Vorfeld lieferte sich der Ferrari-Pilot heiße Duelle auf der Strecke. Zuerst mit Mark Webber und schließlich mit Lewis Hamilton, dem es vorerst gelang Alonso sogar zu passieren. "Es waren einige knifflige Momente, wie als Hamilton mich überholte, aber wir sind die ganze Zeit sehr ruhig geblieben, überzeugt etwas mitnehmen zu können", fasste Alonso diesen Zeitraum zusammen. Aber bereits vor dem entscheidenden Boxenstopp brannte der zweifache Weltmeister eine schnellste Runde nach der anderen in den Asphalt und holte auf Vettel auf.

Schwierige Bedingungen

Dadurch, dass die Bedingungen, die von nass zu trocken – je nach Sektor – wechselten, sehr schwierig waren, hatte Alonso aber erneut mit seinen Reifen zu kämpfen. "Wir waren zuerst auf den Intermediates, haben dann aber Probleme mit den Reifen bekommen", so der Sieger. "Sie waren nur auf einem Teil der Strecke schnell." Doch auch als die Strecke langsam abtrocknete und sich das Feld Pneus für trockene Bedingungen holte, war es Anfangs nicht besser. "Mit den Slicks war es dann umgekehrt. Wir waren auf dem Trocken schnell und auf dem Nassen langsam."

Allgemein hätte man nie gewusst, was man eigentlich tun sollte. Deshalb galt für Alonso eine goldene Regel: "Hauptsache auf der Strecke bleiben. Denn man konnte immer raus rutschen. Man musste da sehr vorsichtig sein", so der glückliche Sieger. Aus diesem Grund war er sich auch lange nicht darüber im Klaren, eventuell 25 Punkte aus Silverstone mitzunehmen.

Privileg für Alonso

"Ich habe erst als ich nach dem letzten Boxenstopp auf die Strecke zurückkam realisiert, dass ich gewinnen kann", schilderte Alonso, der zugab von Vettels Problemen profitiert zu haben. "Etwas früher heute, hatte ich das Privileg den 375 F1 zu fahren und dann, ein paar Stunden später, das gleiche Rennen für Ferrari zu gewinnen – sechzig Jahre später", zeigte sich der Weltmeister etwas gerührt.

Dennoch sieht er auch Verbesserungen bei der Scuderia. "Ich muss sagen, wir waren im Trockenen sehr stark", freute sich der Spanier. "Der Red Bull ist immer noch das schnellste Auto, aber die Verbesserungen, die wir eingeführt haben, arbeiten. Als wir am Anfang der Saison zu kämpfen hatten, haben wir uns nicht entmutigen lassen, sondern stattdessen reagiert: Jetzt haben wir die Belohnung erhalten", jubelte Alonso nach seinem Sieg.