Lewis Hamilton war nach seinem zehnten Startplatz bei seinem Heimrennen in Silverstone bedient. Ob das der Grund war, dass er zum Schlag gegen sein McLaren-Team ausholte ist nicht bekannt, aber wahrscheinlich. Anlass war die mögliche Verlängerung seines Vertrags, der 2012 auslaufen wird. Schon lange geistern Gerüchte durch das Fahrerlager, der Brite könnte bereits im nächsten Jahr ein Bulle sein und Mark Webber ersetzen.

Doch auch wenn Red-Bull-Teamchef Christian Horner von einer Wahrscheinlichkeit die gegen Null geht sprach, dass Hamilton 2012 neben Sebastian Vettel sitzen wird, scheint der Weltmeister von 2008 seinen Vertrag bei McLaren nicht zwingend verlängern zu wollen. "Wenn ich meinen Vertrag mit McLaren verlängere, werden sie geschockt sein, an wie vielen Tagen sie nicht in der Lage sein werden, mich zum Arbeiten zu bewegen", machte der Brite deutlich.

Gefühlt über 30

Doch Schuld seien nicht die Rennen, sondern seine Verpflichtungen neben dem Sport. Das soll sich in Zukunft ändern. "Ich werde deutlich weniger arbeiten", zeigte Hamilton auf. "Es besteht definitiv die Gefahr eines Burn-Outs." Nachdem er sich bereits jetzt erschöpft und müde fühlt, sehnt der 26-Jährige auch die Sommerpause herbei. "Es ist schön zu wissen, dass das bevorsteht", verriet der Brite, der sich bereits älter als 30 fühlt.

Doch er ging mit seinen Klagen noch deutlich weiter. "Bin ich müde? Um, vielleicht. Habe ich trainiert? Nein, ich habe in den vergangenen zwei Wochen nie trainiert", beklagte der Brite, der anscheinend keine Zeit mehr zu haben scheint. Zum Schluss versetzte er seinem Team noch einen Seitenhieb, das er natürlich für diese Misere verantwortlich macht: "Aber was das Wichtige ist, ist, dass die Sponsoren glücklich sind."

Whitmarsh kontert

Sein Teamchef Martin Whitmarsh nahm die Kritik zur Kenntnis, war aber nur bedingt Hamiltons Meinung. "Einfach ist es nicht, wenn du ein großer Star bist. Als Brite bei deinem Heimrennen musst du da durch", machte Whitmarsh deutlich. Dies betreffe eben auch Hamilton.

Aus diesem Grund konterte der McLaren-Teamchef: "Nicht jeder kann immer glücklich sein." Die Medien wollen eben mit dem Weltmeister von 2008 reden. Aber man versuche immer das Gleichgewicht zu halten. "Er schafft das, er lebt noch", fügte Whitmarsh noch hinzu. Nun hofft man auf ein gutes Rennen und vielleicht ist Hamilton dann auch schon wieder beschwichtigt.