Sebastian, für uns von außen sah es souverän und fast ein wenig langweilig aus. Wie war es für dich?
Sebastian Vettel: Es war fantastisch. Gerade wenn man mit so einem Ergebnis belohnt wird, ist das großartig. Die letzten zwei, drei Runden konnte ich etwas Gas rausnehmen, weil der Abstand groß genug war, aber bis dahin war die Anspannung sehr groß. Man versucht jedes Mal, immer wieder etwas mehr Vorsprung herauszufahren, was einem bei den Boxenstopps Flexibilität bringt.

Alles in allem war es kein einfaches Rennen, es ist hier eine lange Runde mit vielen Kurven, es war nicht einfach, immer den Überblick zu behalten. Wenn es aber so aufgeht, wie man es sich zu Anfang des Tages und des Rennens wünscht, wenn man jede Runde versucht, sich ein bisschen zu steigern, aufs Auto zu hören, versucht, mit den Mitteln die man hat, hier und da ein wenig zu trimmen... wenn das alles aufgeht und man über die Linie fährt, gibt es nichts Besseres.

Man hatte das Gefühl, du hast aus Montreal ein wenig gelernt und sobald es ging, den Abstand größer gemacht...
Sebastian Vettel: Ich denke, das ist so ein bisschen die Kunst dieses Jahr, dass man einfach schaut, wann macht es Sinn zu attackieren. Gerade heute wusste man natürlich nicht, wie sich der Medium-Reifen verhalten wird. Das Ziel war immer, ein bisschen Vorsprung zu haben, damit man die eine Runde warten kann, um zu schauen, wie schnell die Anderen nach dem Stopp sind. Dann kann man reagieren, wenn man sieht, wie schnell die Anderen auf den harten Reifen sind.

Mark kam ein paar Runden früher rein und wir sahen, dass er zu dem Zeitpunkt nicht schneller war als wir auf gebrauchten Options. Dann war es wichtig, mit dem Team zu reden. Ich fragte, wie schnell Mark ist und wir sahen, dass er langsamer ist. Dann war klar, dass man nicht zu viel Runden auf dem harten Reifen fahren will und wir hatten am Ende genug Luft nach hinten, um uns das Rennen einteilen zu können. Das hatten wir uns dann auch verdient.

Was alle wissen wollen: was hatte die Fünf zu bedeuten, die du gezeigt hast?
Sebastian Vettel: Vor fünf Jahren um die Zeit bin ich aus der Schule raus. Fünf ist zwar kein rundes Jubiläum, man trifft sich erst beim zehnjährigen, aber ich glaube, ich muss mit meinen Jungs einmal einen trinken gehen.

Das galt also deinen ehemaligen Klassenkameraden?
Sebastian Vettel: Ja.