Die Formel 1 legt eine kurze Europa-Pause ein und gastiert am kommenden Wochenende in Montreal. Virgin-Teamchef John Booth weiß, worauf es auf dem temporären Kurs in Kanada ankommt. "Konzentration ist der Schlüssel für die Fahrer, weil die Banden sehr nah an der Strecke sind", so Booth. "Genau wie die Wall of Champions." In der berüchtigten letzten Schikane vor Start-Ziel waren 1999 die drei Weltmeister Damon Hill, Michael Schumacher und Jacques Villeneuve alle in die gleiche Mauer geknallt.

Booth machte sich allerdings keine Sorgen um sein Fahrer-Duo Timo Glock und Jerome d'Ambrosio. Schließlich hätten die beiden beim vergangenen Grand Prix in Monaco genügend Erfahrung auf engen Kursen gesammelt. Glock hatte es im Fürstentum aufgrund eines Schadens an der Radaufhängung allerdings nicht über die volle Renndistanz geschafft. F1-Rookie d'Ambrosio konnte unterdessen die HRT-Rivalen in Schach halten und beendete das Rennen auf P15.

Gute Erinnerungen

"Ich habe einige gute Erinnerungen an Kanada", blickte Glock zurück. "Nicht nur, weil ich die Strecke mag, sondern auch, weil ich hier ein paar meiner besten Resultate erzielte." Der Deutsche war bei seinem F1-Debut im Jahr 2004 gleich in den Punkten gelandet und hatte sich ein Jahr später in der Champ Car-Serie Platz zwei gesichert. 2008 drehte er sogar einige Führungsrunden auf dem Circuit Gilles Villeneuve und beendete das Rennen auf Rang vier.

Glock hoffte, dass das Downforce-Paket von Virgin am kommenden Wochenende gute Dienste leisten wird. "Es ist immer eine Herausforderung, nah an der Wall of Champions vorbei zu fahren, ohne sie zu berühren", so Glock. Spannend fand er die beiden DRS-Zonen in Montreal, die die FIA für das siebte Rennen der Saison eingerichtet hat.

Auch Teamkollege d'Ambrosio freut sich auf die neue Herausforderung. Um sich möglichst gut auf das anstehende Rennen vorzubereiten, hatte der Belgier zahlreiche Runden im Simulator absolviert. "Das ist wirklich mal eine Rennstrecke!", stellte er fest. Um sich zu akklimatisieren, reiste d'Ambrosio schon frühzeitig nach Kanada. "Ich werde auf der Strecke ein bisschen Fahrrad fahren und auf dem See rudern", verriet er seine Freizeitaktivitäten.