1. Neue Leute bei Ferrari Der schwache Saisonstart von Ferrari kostete Technikchef Aldo Costa den Job. Nach einer kurzfristigen Umstrukturierung in der Technikabteilung, die Ex-McLaren-Mann Pat Fry als Nachfolger von Costa installierte, sehen die Gerüchteköche weitere Neuzugänge in Maranello. Dabei fällt immer wieder der Name Sam Michael, der Williams zum Jahresende verlässt. Auch der ehemalige Ferrari Aerodynamikchef John Iley, der im letzten Jahr zu McLaren wechselte, wird als Rückkehrer gehandelt. So könnte sich Nikolas Tombazis voll auf das Fahrzeugdesign konzentrieren - oder gar ausgetauscht werden.

Wahrheitsgehalt - Motorsport-Magazin.com meint: Personalwechsel unter Ingenieuren sind in der Formel 1 Alltag - allerdings wird niemand der Scuderia kurzfristig helfen können. Sam Michael hat - trotz der Williams-Misserfolge - einen guten Ruf und könnte mit den Ressourcen in Maranello sicher einiges erreichen - aber wird die italienische Presse einen neuen Technikchef als Retter akzeptieren, der bei Williams gescheitert ist?

2. Grosjean für Heidfeld Eric Boullier ist mit den Leistungen von Nick Heidfeld nicht zufrieden. Der Deutsche sei gut, aber noch nicht gut genug, vor allem im Qualifying, betonte der Renault-Teamchef. Als möglicher Ersatz wird Testfahrer Romain Grosjean gehandelt, der gerne wieder Formel 1 fahren würde und von Boulliers Managementfirma Gravity Sports betreut wird. "Ich könnte auch bei einem anderen Team einsteigen, ich bin offen für Diskussionen", verriet Grosjean gegenüber Motorsport-Magazin.com. "Renault ist gut in der F1 implementiert und es ist gut, zum Team zu gehören."

Wahrheitsgehalt - Motorsport-Magazin.com meint: Heidfeld muss seine Qualifying-Ergebnisse verbessern, doch im Rennen zeigt er ein ums andere Mal seine Klasse. Dennoch: Vitaly Petrov ist in seinem zweiten F1-Jahr besser als viele erwartet haben und setzt den Deutschen unter Druck. Heidfeld liegt in der Fahrer-WM aber immer noch vor Petrov auf Platz sechs.

3. Kubicas Rückkehr Es ging hin und her in den letzten Tagen: Erst sagte Renault-Besitzer Gerard Lopez, dass er nicht an ein Comeback von Robert Kubica in diesem Jahr glaube, dann beteuerte Kubicas Manager Daniele Morelli genau das Gegenteil - als sein Manager muss er das aber auch, um den Marktpreis hoch zu halten. Gleichzeitig gibt es Gerüchte, wonach Kubicas Renault-Vertrag ihm einen Wechsel ermögliche, weil er in diesem Jahr keine Rennen fahre. Deshalb sollen ihn bereits mehrere Teams kontaktiert haben.

Die Fans vermissen Robert Kubica, Foto: Sutton
Die Fans vermissen Robert Kubica, Foto: Sutton

Wahrheitsgehalt - Motorsport-Magazin.com meint: Hinter vorgehaltener Hand wissen alle im Fahrerlager, dass es für Kubica äußerst schwierig wird, wieder in ein F1-Auto zu steigen und Topleistungen zu bringen. Noch ist es aber zu früh, um Urteile zu fällen. Der Pole kann nach seinen schweren Verletzungen (nicht nur an der Hand, sondern auch an Beinen und Armen) gerade erst wieder einen Bleistift halten und aus dem Rollstuhl aufstehen. Es liegt noch ein langer Weg vor ihm, um überhaupt wieder gesund zu werden, geschweige denn F1-Rennen zu fahren.

4. Virgin und Mercedes Virgin Racing soll nicht nur an neuen Leuten als Unterstützung für Technikchef Nick Wirth interessiert sein, sondern auch über eine technische Partnerschaft mit McLaren und Mercedes verhandeln - ähnlich wie sie Force India bereits vorweisen kann. Die Inder beziehen Motoren und KERS von Mercedes und das Getriebe von McLaren. Virgin soll zudem auch die Hinterradaufhängung erhalten. Für Motorenpartner Cosworth wäre es nach Lotus ein weiterer schmerzhafter Verlust.

Wahrheitsgehalt - Motorsport-Magazin.com meint: Die CFD-Route von Nick Wirth funktioniert nicht. So viel ist klar. Ob das finanziell nicht gerade auf Rosen gebettete Virgin Team überhaupt die Mittel besitzt, um das McLaren/Mercedes Paket zu bezahlen, ist eine ganz andere Thematik. Zumal sich für Mercedes auch andere Kunden auftun könnten, sofern das Team sich nicht ohnehin 2012 voll auf den Erfolg der Werksmannschaft sowie die neuen Motoren für 2013 konzentrieren muss. Denn die Neuentwicklung der Vierzylinder dürfte eher Ressourcen binden, als diese für ein viertes Team mit den Auslauf-V8-Modellen freigeben.

5. Toro Rosso Übernahme Um Toro Rosso schwirren Verkaufsgerüchte, seit es das Team gibt. Nun soll angeblich das Investmentunternehmen Aabar aus Abu Dhabi an einer Übernahme interessiert sein - die übrigens auch Anteile an Daimler und Mercedes GP halten. Losgetreten wurde alles, weil die schweizerische Privatbank Falcon Private, die zu Aabar gehört, als neuer Sponsor bei Toro Rosso aufgetreten ist.

Wahrheitsgehalt - Motorsport-Magazin.com meint: Bis auf einen Sponsorenvertrag ist bislang nichts geschehen - das bestätigte eine Teamsprecherin gegenüber Motorsport-Magazin.com. "Es wurden keine Anteile verkauft oder gekauft." Stattdessen gebe es eine Kooperation zwischen Red Bull und Abu Dhabi und Gespräche über zukünftige Kooperationen. Das könne alles oder nichts bedeuten. "Aber es bedeutet nicht, dass das Team gekauft wird. Ein Sponsor kauft das Team nicht, er gibt dem Team Geld."