Selbst die Renault-Verantwortlichen konnten die Enttäuschung nicht verbergen. Beim Quasi-Heimrennen in Monaco hatte sich das Team angesichts der starken Leistung auf dieser Strecke in den Vorjahren mehr erhofft - Teamchef Eric Boullier sprach offen vom Podium. Daraus wurde nichts, obwohl Vitaly Petrov bis zu seinem Unfall gut in den Punkten lag.

Besonders Nick Heidfeld steht momentan unter Druck. Boullier bezeichnet die Performance des Deutschen als gut, aber nicht gut genug. "Ich muss mich mit ihm zusammensetzen, um die Situation zu verstehen", betont der Franzose. Damit verbindet er eine klare Forderung an seinen eigentlichen Nummer-1-Fahrer: "Er muss vom ersten Training an zumindest Vitalys Pace aufweisen."

Besseres Qualifying nötig

In Monaco konnte Heidfeld das im Qualifying erneut nicht bestätigen. Im Durchschnitt startete er bei den ersten sechs Rennen von Startplatz 14,6. Das war nicht immer Heidfelds Schuld, etwa beim Trainingsfeuer in Spanien und dem Start vom Ende des Feldes, aber Petrovs durchschnittlicher Startplatz liegt mit 7,8 klar innerhalb der Top-10.

"Wenn man im Qualifying nicht bereit ist - beim Auto, der Balance und dem Vertrauen, dann kann man auf einer Runde nicht die Leistung bringen", sagt Boullier. "Die Pace am Sonntag ist gut, sehr gut, aber je weiter vorne wir starten, desto besser sind die Chancen, mehr Punkte zu holen."

Die Rennergebnisse bestätigen Boulliers Meinung: Heidfeld fuhr vier Mal in die Punkte, stand einmal auf dem Podium. Petrov punktete nur drei Mal und stand ebenfalls einmal auf dem Podium. In der WM-Tabelle liegt Heidfeld mit 29 Punkten auf Rang sechs, Petrov ist mit 21 Punkten Neunter. Die Pace des Renault hätte in Monaco eine weitere, vordere Punkteplatzierung erlaubt - für einen Podestplatz reichte sie aber nie.