Anders als Teambesitzer Gerard Lopez glaubt Robert Kubicas Manager Daniele Morelli, dass der Pole in diesem Jahr durchaus noch in der Formel 1 mitmischen könnte. Zumindest vertritt der Manager diese Meinung in der Öffentlichkeit. Lopez hatte vor kurzem gemeint, Kubica werde 2011 keine Formel-1-Rennen fahren und höchstens einen Freitags-Einsatz erhalten. Morelli gab per BBC nun zurück: "Ich würde nicht dazu raten, darauf zu wetten, dass Robert vor Ende 2011 nicht wieder da ist."

Außerdem meinte er: "Was Lopez gesagt hat, stimmt nicht mit den Informationen überein, die wir haben. Es gibt keine Basis für dieses Statement." Als Kubicas Manager muss Morelli natürlich darauf schauen, dass der Wert seines Fahrers einigermaßen hoch bleibt, Lopez muss hingegen darauf achten, dass sein Team für alle Eventualitäten gerüstet ist, daher dürfte die Wahrheit irgendwo zwischen den beiden Versionen liegen. Fest steht jedenfalls, dass Kubica sich momentan in seinem Zuhause in Monaco erholt, aber beim Grand Prix nicht vorbeischauen wollte.

Nur Freitag reicht nicht

Seine Hand erholt sich gut, wobei es noch ein weiter Weg ist, bis er wieder ein Rennauto steuern kann. Vorerst ist es schon ein großer Schritt, dass er einen Stift benutzen kann. Morelli bleibt trotzdem Optimist und glaubt, dass es mehr als nur ein Freitags-Einsatz sein wird, was Kubica dieses Jahr noch macht. "Wir sprechen täglich mit Robert, wir wissen, was die Ärzte sagen, was Dr. Ceccarelli, der das Genesungs-Programm koordiniert, sagt. Wir haben viele Informationen und was Lopez sagt, stimmt damit nicht überein. Robert eine Freitags-Session zu geben, ist das Minimum, was das Team anbieten sollte, um seinen Fahrer zu unterstützen. Es sieht mir nach einem unzureichenden Vorschlag aus. Wenn Robert wieder da ist, wird er zurück sein, weil er das tun kann, was er vor dem Unfall getan hat."

Anfang Mai hatte Kubica eine kleine Operation, um Verwachsungen zu entfernen, die die Funktionalität seines Unterarms und Ellbogens einschränkten. Ende Juli soll der Pole dann mit einem normalen Trainingsprogramm beginnen können. Dazu wird auch gehören, dass er sich in einen Fahrsimulator setzt, um die Hand-Bewegungen, die in der Formel 1 verlangt werden, wieder einzuüben. "Der Simulator wird eines der Werkzeuge zu sein, die eingesetzt werden, um Robert das Geschwindigkeits-Gefühl wieder zu vermitteln", meinte Morelli.

Genesung wird ausreichend sein

Es wird auch darum gehen, wieder einen gewissen Automatismus in die Bewegungen zu bekommen, die er früher ohne Nachdenken vollzog. Leuten, die an einer Rückkehr Kubicas in die Formel 1 zweifelten, hatte Morelli ganz eindeutig etwas zu sagen: "Es gibt keine Sorge, dass die Genesung nicht komplett oder zumindest ausreichend sein wird, um ein Formel-1-Auto zu fahren. Roberts Stärke, Gewicht und Gesamtzustand haben gezeigt, dass wir in die richtige Richtung gehen. Wenn der Trend sich wie aktuell fortsetzt, dann glauben die Ärzte, dass Robert Ende Juli sein Trainingsprogram aufnehmen kann, um sich wieder in seine Normalform zu arbeiten: Laufen, Kraft, Atmung. Es gibt keine Sorge, dass er nicht fit genug sein wird, um zurückzukommen."