Wie ist die Saison bislang für dich gelaufen?
Vitaly Petrov: Zu Jahresbeginn wussten wir nicht, wie schnell wir sein würden, denn die Wintertests gaben uns keinen klaren Aufschluss und dann war da ja noch Roberts Unfall. Das waren schlechte Nachrichten für das Team und das beeinträchtigte unsere Vorbereitung, es war also ein schwieriger Saisonstart für uns. Gleichzeitig haben wir in den ersten beiden Rennen zwei Podestplätze eingefahren, was wichtig für die Moral im Team war. Das Team arbeitete hart, aber wir möchten und können noch mehr erreichen. Wir müssen unsere harte Arbeit fortsetzen und wenn wir das schaffen, werden weitere gute Ergebnisse folgen.

Hast du dich seit letztem Jahr verbessert?
Vitaly Petrov: Ich weiß viel mehr als im letzten Jahr und ich glaube, dass ich auf allen Strecken große Fortschritte erzielt habe. Ich weiß nun, wie die Formel 1 funktioniert und ich bin ein ganz anderer Mensch im Vergleich zum letzten Jahr.

Lebst du jetzt anders?
Vitaly Petrov: Ich bin im Winter nach Oxfordshire gezogen. Das ist sehr gut für mich und ich kann sehr leicht die Fabrik besuchen, wann immer es etwas Neues am Auto gibt. Wenn meine Ingenieure mit mir sprechen möchten, bin ich in einer halben Stunde da. Das war mir sehr wichtig und es hilft mir, Teil des Teams zu sein. Oft spielt es keine Rolle, wo man wohnt, schließlich ist man nur für drei Tage zuhause, bevor man wieder verreist.

Lenken dich Dinge abseits der Strecke ab?
Vitaly Petrov: Ich konzentriere mich lieber darauf und mache nicht zu viele Dinge nebenbei. Manchmal esse ich sogar abends alleine, weil es ruhig ist und man an einem Rennwochenende nicht viele solche Gelegenheiten hat, um einmal abzuschalten.

Monaco, Montreal und Valencia sind Straßenkurse - wie gefallen sie dir?
Vitaly Petrov: Es ist ein anderer Streckentyp. Sie sind ganz anders als permanente Strecken, also muss man sich anders vorbereiten. Man muss sehr konzentriert sein, denn Stadtkurse erlauben keinen Fehler.

Die Pirelli-Reifen sind in dieser Saison neu. Wie gefallen sie dir?
Vitaly Petrov: Für uns Fahrer ist es ein großer Unterschied zu früher, denn es gibt jetzt einen starken Reifenverschleiß und es ist nicht einfach, mit heruntergefahrenen Reifen zu fahren. Das ist eine neue Herausforderung - wir müssen genau an der Strategie arbeiten. Für die Zuschauer ist es gut, denn sie sehen viele Strategien und Überholmanöver. Für sie ist die Formel 1 sicher interessanter geworden.

Hast du so früh in diesem Jahr schon so viel Erfolg erwartet?
Vitaly Petrov: Wir haben das Podium im ersten Rennen nicht unbedingt erwartet, aber es war eine gute Erfahrung für alle. Die Performance des Autos war stark und unsere Vorbereitung und Strategie war besser als die der Konkurrenz. Wir haben in Australien also gute Arbeit geleistet. Wir wissen aber, dass es nicht einfach ist, gegen starke Teams wie Red Bull, Ferrari und McLaren zu kämpfen. Allerdings haben wir bewiesen, dass wir das können. Für den Rest der Saison möchten das Team und ich aber mehr, vielleicht klappt das.