Obwohl Red Bull in jedem bisherigen Rennen des Jahres von der Pole Position aus gestartet ist und der Konkurrenz in der Qualifikation auf einer Runde oft eine ganze Sekunde abnehmen konnte, war der Vorsprung im Rennen meistens weitaus geringer - wie auch Sebastian Vettels enger Kampf mit Lewis Hamilton in Barcelona bewies. Und das, obwohl der anspruchsvolle spanische Kurs dem RB7 von der Aerodynamik vollends entgegen kam.

Die Frage, ob der knappe Abstand im Ziel daher für Red Bull ein Grund sei, sich Sorgen zu machen, da man auf dem Circuit de Catalunya von einem größeren Vorteil ausgegangen sei, beantwortete Teamchef Christian Horner nach dem Rennen diplomatisch. "Es gibt keinen Anlass sich den Kopf zu zerbrechen, weil wir das Rennen gewonnen haben. Aber ich denke auch, dass es am Ende des Tages von uns sehr arrogant wäre, zu glauben, dass wir durch unser Auto einen Vorteil haben, der es uns ermöglicht pro Runde eine Sekunde davonzuziehen", so der Brite.

Konkurrenz schwankt

"Wir hatten hier wieder ein phänomenales Qualifying. Aber wie schon in China hat McLaren uns das Leben schwer gemacht und sie waren hier im Rennen konkurrenzfähig. Vor zwei Wochen in der Türkei hingegen waren sie nicht so wettbewerbsfähig. Es scheint immer ein bisschen zu schwanken", so Horner. "Allerdings haben sie hier ein großes Update mitgebracht, fast schon ein komplett neues Auto. Die Verbesserungen, die wir selbst mitgebracht haben, brachten uns allerdings auch voran. Ich denke also, dass wir in einer guten Position sind", meinte der Teamchef zuversichtlich für die Zukunft.

"Die allgemeine Form wird weiterhin variieren und ist von der jeweiligen Strecke abhängig und davon, wo einige Teams eher stärker in Rennen oder stärker im Qualifying sein werden", erklärte der Brite. Auch die Pirelli-Pneus würden besonders bei der guten Leistung im Zeittraining eine wichtige Rolle spielen. "Es geht nur um die Reifen. Ich glaube dass es uns gelungen ist, hier im Qualifying eine Runde aus den Reifen herauszuholen, die diesen beeindruckenden Abstand hat entstehen lassen. Im Rennen halte ich es aber für unmöglich, die Reifen so abzunützen", meinte Horner.

"Man kann das schon machen - aber dann macht man auch fünf Boxenstopps. Oder man richtet seine Stints eben voll auf die Strategie und die Konkurrenz um einen herum aus", erklärte der Red-Bull-Mann gegenüber Autosport. "McLaren war hier viel wettbewerbsfähiger, als wir erwartet hatten. Aber es ist lustig, denn vor zwei Wochen war noch Ferrari unser Hauptkonkurrent und in Spanien haben wir sie nun sogar überrundet", so Horner, dessen Fazit daher lautete: "Es ändert sich also von Strecke zu Strecke."