Mercedes ist nach dem etwas harzigen Saisonstart in die oberen Regionen der Formel 1 vorgestoßen, Nico Rosbergs dritter Startplatz in Istanbul ist ein Beleg dafür. Geholfen haben dabei einige Faktoren, so funktioniert der verstellbare Heckflügel nun wie gewünscht. Teamchef Ross Brawn versuchte zu erklären, was getan wurde. "Das Problem mit dem alten Flügel war, wir konnten das Problem zwar manchmal messen, aber es spielte sich auf subtilerer Ebene ab. Wir hatten Erfahrung mit den Instabilitäten, die wir mit dem alten Heckflügel hatten. Dieser Flügel ist nun also solide", sagte er.

Es war aber mehr nötig als nur eine Steigerung beim Heckflügel. Wie Brawn weiter beschrieb, sei man zum letzten Test in Barcelona mit vielen neuen Teilen gekommen und zuversichtlich gewesen. Allerdings hatte man mit dem Paket nur wenig Erfahrung. "Bei den ersten Rennen hatten wir dann Zuverlässigkeits-Probleme, wir hatten Probleme mit dem Heckflügel, wir hatten Probleme mit KERS. Beim Korrekturprozess verloren wir unsere Richtung für die Abstimmung des Autos. Nach Malaysia haben wir Gas gegeben, damit alles richtig funktioniert, weil es zu viele Probleme gab", meinte der Teamchef.

Umdenken war notwendig

Zudem überdachte das Team noch einmal die Arbeit zur Abstimmung des Autos, die Herangehensweise ans Setup wurde überarbeitet und verfeinert. "Wir gingen das neu an und in China sahen wir die Vorteile davon, eine stabile Arbeitsplattform zu haben. In aller Fairness muss man aber sagen, weder die Fahrer noch die Ingenieure konnten bei den ersten beiden Rennen viel machen, denn das Auto war aufgrund der Probleme zu inkonstant."

Viele neue Teile waren nicht notwendig, um den Schritt nach vorne zu schaffen. Der Heckflügel wurde aufgrund der Probleme erneuert und es gab eine neue Ölkühlung, das war es. Da die Kühlung nach wie vor nicht optimal ist, hilft es Mercedes, dass es in der Türkei relativ kühl ist, dadurch muss man keine Kompromisse eingehen. "Bei den zwei nächsten Rennen kommt ein neues Kühlpaket, damit wir mehr Luft haben, wenn es an heißere Orte geht. Das ist es eigentlich [mit den Neuerungen]. Wir wollen alles richtig zum Laufen bekommen. KERS soll laufen, die Aufhängung soll funktionieren, der Heckflügel muss stabil sein, das ist neu, was das Auto betrifft."

Flügel werden immer entwickelt

Was weitere Arbeiten betrifft, um sich vielleicht bei der Fahrzeugneigung Red Bull anzunähern, so meinte Brawn, dass in dem Bereich nicht viel geändert wurde und wird. "Wenn man viel Neigung im Auto fährt, dann muss man das Auto auch dafür konzipieren. Man muss die hintere Aufhängung dafür entwerfen, man muss die Aerodynamik dafür entwerfen. Wir haben das nicht gemacht, also gehen wir diese Route nicht." Danach gefragt, ob man beim vorderen Flügel in Richtung flexibel gehen könnte, sagte Brawn nur: "Vorderflügel werden das ganze Jahr entwickelt."