"Natürlich wollen wir um die Pole kämpfen, aber wir müssen unser Potenzial, wie auch schon bei den ersten Rennen maximieren - damit machen wir auch hier weiter, damit wir das Optimum heraus holen können", meinte Ferrari-Pilot Fernando Alonso nach der Qualifikation in Istanbul. Insgesamt sei er mit dem bisherigen Ergebnis in der Türkei aber glücklich. "Ich bin sehr zufrieden mit dem Qualifying und mit unserem nun konkurrenzfähigeren Auto. Wir konnten uns mit harten Reifen in Q1 qualifizieren, auf einer einzelnen Runde angreifen und auch ein paar Reifen sparen", lautete das positive Fazit des Spaniers.

"Gut war es auch, für morgen die falsche Seite der Startaufstellung zu vermeiden, da das hier normalerweise schon einen Unterschied macht", freute sich Alonso. Ob sich die Hackordnung an der Spite und unter den Verfolgern nun mit den Europa-Updates aller Team verändert habe, wollte er aber noch nicht mutmaßen. "Ich weiß nicht genau was die Anderen hier her gebracht haben, da habe ich kein klares Bild von. Keine Ahnung was die Konkurrenz für Updates hat", sagte der Spanier, der angab sich ohnehin auf die eigene Performance konzentrieren zu wollen. "Unser Auto fühlte sich heute gut an. Es ist besser zu fahren und konkurrenzfähiger. In China fehlten uns 1,4 Sekunden auf die Pole - hier sind es nur noch 8 Zehntel", stellte der Ferrari-Star fest.

"Wir bewegen uns also definitiv in die richtige Richtung. Aber wir müssen uns noch weiter verbessern und hoffentlich können wir das gleich in den nächsten zwei oder drei Rennen schaffen", so Alonso. Ob sein Team ähnlich wie Red Bull in Erwägung gezogen habe, in Q3 auf den letzten schnellen Versuch zu verzichten, um Reifen zu sparen, erklärte der spanische Doppelweltmeister wie folgt. "Nein - aber wir haben diese Möglichkeit schon diskutiert. Button lag dann jedoch nur ein Zehntel hinter uns. In der Garage zu bleiben war also keine Option, das war zu viel Risiko. Wir haben uns entschlossen raus zu fahren, waren dann aber eine halbe Zehntel langsamer als beim vorherigen Versuch. Deshalb haben wir entscheiden wieder rein zu kommen und eine Runde zu sparen", erklärte der Ferrari-Pilot.

Besuch in der Fabrik

Die Verbesserungen bei Ferrari seien die Folge harter Arbeit seit dem China Grand Prix. "Ich war während der Pause eine Woche in der Fabrik. Um ehrlich zu sein war ich aber vornehmlich im Simulator und habe einige neue Sachen und zukünftige Entwicklungen getestet. Außerdem wollte ich sehen, wie die Atmosphäre in der Fabrik so ist. Alle sind sehr zielstrebig, um die Situation zu verändern und unsere momentanen Probleme besser zu verstehen", lobte Alonso. "Die Veränderungen hier in der Türkei waren ein weiterer Schritt und es ist ein sehr gutes Zeichen, dass wir das Auto verbessert haben und jetzt viel wettbewerbsfähiger sind", sagte der Asturier.

Laut Fernando Alonso geht es bei den Roten aus Maranello nun stetig bergauf., Foto: Sutton
Laut Fernando Alonso geht es bei den Roten aus Maranello nun stetig bergauf., Foto: Sutton

Ein wenig überrascht war er von dem Aufwärtstrend folglich schon. "In China hätten wir noch gedacht, dass es unmöglich wäre vor Button zu sein. Und jetzt sind wir im Qualifying doch vor ihm. Es ist also mit Sicherheit ein Schritt nach vorne für uns, aber zeitgleich wissen wir auch, dass das noch nicht genug ist und wir werden uns weiter verbessern", versprach der 29-Jährige den Fans. Ob Ferrari im Vergleich zu Red Bull in einer ähnlichen Situation sei, wie im Vorjahr, wollte er aber nicht mutmaßen. "Es ist schwierig zwei Jahre miteinander zu vergleichen. Aber mehr oder weniger ist es eine vergleichbare Situation. Red Bull ist sehr dominant. Der einzige Unterschied ist, dass sie zwar auch letztes Jahr schon ein sehr dominantes und schnelles Auto hatten, nur haben sie da am Sonntag nicht immer alle Punkte geholt", erklärte der Ferrari-Fahrer.

"In den bisherigen Rennen in diesem Jahr haben sie aber einen sehr guten Job gemacht und viele Punkte gesammelt. Die Aufholjagd ist aber trotzdem ungefähr die Gleiche. Wir versuchen aufzuschließen und hoffentlich können wir hier am Sonntag aus der Türkei mehr Punkte mitnehmen als sie", sagte der Spanier, der bei diesen Worten aber nicht so wirkte, als könne er an dieses Ergebnis selbst so recht glauben. Interessant würde die Situation an der Spitze auch die Wiederauferstehung der Mercedes-Boliden machen. "Mercedes hatte bisher ein fantastisches Wochenende und ist sehr konkurrenzfähig", gab Alonso zu.

"Nico und Michael haben starke Sessions abgeliefert. Wir haben die Lücke zu Red Bull und McLaren zwar auch verkleinert - nur ist da nun eben auch Mercedes mittendrin und zwischen allen anderen Teams", meinte der 29-Jährige, der aber erst einmal das Rennen abwarten wollte. "Wir werden es sehen - es gibt jetzt einfach mehr Wettbewerb, aber das ist für alle das Gleiche. Sorgen habe ich keine. Red Bull steht auf Platz eins und zwei - das ist in den letzten zwei oder drei Jahren normal geworden. Aber dann haben sie am Sonntag nie so viele Punkte geholt", meinte Alonso zuversichtlich.