Nach der langen Überseetour habe ich erst mal einige Tage Pause zum Ausruhen gehabt, dann war ich zwei Tage beim Team in Italien und dann habe ich auch wieder intensiver mit meinem Training angefangen. Letzten Samstag bin ich in Lausanne ein 10-Kilometer-Rennen auf einer ziemlich bergigen Strecke gelaufen - nur so zu Trainingszwecken. Wobei ich mir schon ein etwas besseres Ergebnis als die 45 Minuten vorgestellt hatte – aber daran, dass daraus nichts wurde, war mein Fitnesstrainer schuld.

Ich hätte viel schneller gekonnt, sicher drei, vier Minuten, aber er hat mich immer gebremst. Ich durfte nur mit 15 bis 20 Schlägen weniger Puls als möglich laufen. Er hat immer gemeint: "Schon dich, nächste Woche ist Grand Prix. Da darfst du es nicht übertreiben." Mein Bruder und meine Freundin waren auch dabei, die waren ein bisschen langsamer als ich - 55 Minuten und eine Stunde und fünf Minuten.

Fragen nach Bahrain

Außerdem bin ich jetzt auch in der französischen Schweiz in einer Verkehrssicherheitskampagne der Polizei engagiert, mit Plakaten, auf denen ich den Leuten sage, dass die Straße nicht meine Rennstrecke ist. Man ist da an mich heran getreten und ich fand das eine sehr gute und sinnvolle Sache, deswegen habe ich gern mitgemacht. Im Moment laufen auch noch Gespräche, das Projekt auch noch auf den Rest der Schweiz auszudehnen. Ich werde immer wieder nach dem GP von Bahrain gefragt, weil ich dort ja eine Weile mehr oder weniger zu Hause war.

Es ist schwer zu sagen, was passieren wird. Es sieht im Moment besser aus. Es gibt eine größere Chance als noch vor zwei Monaten, das Rennen durchzuführen. Deshalb gab es jetzt auch die Fristverlängerung. Ich mache mir darüber aber keine allzu großen Gedanken. Das ist ja sowieso nicht meine Entscheidung, also muss ich auch keine Zeit darauf verwenden. Was das Sportliche angeht, haben wir hier in der Türkei kleine aerodynamische Änderungen, etwas weniger Downforce, ein bisschen was am Frontflügel, aber es sind wirklich Kleinigkeiten.

Andere Teams haben hier sicher mehr Neuerungen, aber bei uns ist die Planung eben so, dass wir erst wieder ein bisschen später ein größeres Paket bringen. Trotzdem hoffe ich, dass wir unsere Position einigermaßen halten und im Rennen in die Punkte fahren können. Aber es ist in diesem Jahr schwieriger denn je, Vorhersagen zu treffen - auch weil wir mit den Pirelli-Reifen noch nie hier waren.

Da muss man mal sehen wie sich das Thema entwickelt, denn der rechte Vorderreifen ist natürlich speziell in der Kurve acht schon ein Thema, weil da die Belastung sehr hoch ist. Ansonsten glaube ich, dass die Kurve acht vielleicht in den Medien ein bisschen überbewertet wird. Denn dort kann man eigentlich gar nicht viel Zeit gewinnen oder verlieren, normalerweise nicht mehr als eine halbe Zehntel. Während man in anderen, langsameren Kurven gleich mal zwei, drei Zehntel rausholen kann. Deshalb wird die Abstimmung auch eher auf die langsamen Ecken ausgerichtet, nicht speziell auf die Kurve acht.