"Ich denke eigentlich bleibt trotzdem alles wie gehabt - das schnellste Auto ist am Ende auch vorne", meinte Lewis Hamilton vor dem Europaauftakt der Formel 1 in Istanbul. Die ersten drei Rennen der Königsklasse seien sehr spannend gewesen. Einen riesengroßen Umbruch für den Ausgang des Renngeschehens würden die vielen Veränderungen wie DRS, KERS oder die neuen Pirelli-Reifen aber nicht bedeuten. "Das schnellste Auto hat augenscheinlich auch die beiden ersten und auch noch fast das dritte Rennen gewonnen. Natürlich ist bei den ersten Grand Prix des Jahres die Strategie noch nicht optimiert - genauso wie das Verhalten der Reifen während des Rennens noch nicht komplett bekannt ist", meinte der McLaren-Pilot.

"Dadurch dass man nicht genau weiß wie es ist, macht es das aber auch für uns ein bisschen interessanter. Wir haben ein breiteres Spektrum an Möglichkeiten als noch in der Vergangenheit und für die Fans ist das in jedem Fall aufregend - und das ist wahrscheinlich doch die wichtigste Sache", erklärte der Brite. Dass sich durch die Neuerungen aber nicht das komplette Bild ändern würde, dem stimmte auch Ferrari-Pilot Felipe Massa zu. "Ich denke man hat im schnellsten Auto im Vergleich zu den anderen ja immer noch die meisten Möglichkeiten zu gewinnen - auch wenn wir das vielleicht nicht im letzten Rennen gesehen haben. So haben wir doch gesehen, dass Vettel die meisten Rennen gewonnen hat", meinte der Brasilianer.

Nach dem Rennen hörte Massa sehr viel Positives. "Jeder war wirklich beeindruckt und wirklich zufrieden mit dem Kampf und all diesen Sachen. Auch wenn ich nicht auf der Position ins Ziel fahren konnte, auf der ich gerne angekommen wäre, denke ich aber dennoch, dass es ein sehr interessantes Rennen war", erzählte der Ferrari-Pilot. "Ich denke es ist viel besser als früher, gerade in Bezug auf die Zweikämpfe und das Überholen - sogar der verstellbare Heckflügel macht einen guten Job und auch die Reifen helfen, genauso wie KERS. Es ist wichtig, dass wir da draußen auf der Strecke Spaß haben." Genauso wichtig sei es natürlich, dass jeder der die Formel 1 ansieht auf seine Kosten komme.

Dieser Meinung schloss sich auch Vitaly Petrov an. "Man hat gesehen, was Lewis letztes Rennen gemacht hat. Er hat uns einfach alle mit seiner Taktik übertrumpft. Letztes Jahr haben wir im Team vielleicht 20 Minuten über die Taktik gesprochen - dieses Jahr sind es mindestens 50 Minuten, bis wir entschieden haben, was wir machen und welche Strategie wir wählen", verriet der Lotus Renault-Pilot. Manchmal warte man nur eine Runde zu lang und schon sei die Position weg. "Ich denke, das ist dieses Jahr viel spannender. Man muss während des Rennens denken und mit dem Team sprechen, erklären wie die Reifen sind, dass man in die Box kommen möchte. Dieses Jahr ist es einfach viel kniffeliger", erklärte der 26-Jährige in Bezug auf die Strategie.