Tonio Liuzzi konnte am vergangenen Wochenende in China erstmals die Ziellinie aus seinem HRT sehen. Und obwohl das als Erfolg für das spanische Team gewertet werden kann, war Liuzzi enttäuscht den ersten Konkurrenten Virgin nicht angreifen zu können. "Wir hätten möglicherweise näher bei Virgin sein können, aber wir konnten einige Updates, die wir zum Rennen mitgebracht hatten, nicht benutzen, da wir mit Materialproblemen zu kämpfen hatten", zeigte der Italiener bei ESPNF1 auf.

Zuverlässigkeit verbessert

Das Team konnte neue Öffnungen der Motorabdeckung und weitere Kleinigkeiten zum Einsatz bringen, die zwar kleine Verbesserungen darstellten, allerdings primär auf die Zuverlässigkeit des Autos zielten. "Wir konnten die Bits die uns den größten Vorteil erbracht hätten nicht einsetzen", ärgerte sich Liuzzi. Hier bezog er sich vorwiegend auf neue Endplatten für den Heckflügel, die einen großen Teil des Pakets darstellten. "Es ist eine Schande, dass wir sie nicht ans Auto bekommen haben", fügte der enttäuschte HRT-Pilot noch hinzu.

Tonio Liuzzi gibt die Hoffnung nicht auf, Foto: Sutton
Tonio Liuzzi gibt die Hoffnung nicht auf, Foto: Sutton

Nun hofft er für den Europaauftakt diese Teile an seinem Arbeitsgerät zu sehen, um weiter vorne angreifen zu können. "In der Türkei erwarten wir einen signifikanten Schritt nach vorne", ist Liuzzi begeistert. "Ich hoffe, wenn alle Teile am Auto sind, dass sich unsere Leistung dann in die richtige Richtung bewegt." Die Weiterentwicklungen konzentrieren sich, laut Liuzzi, auf verschiedene Bereiche, allerdings gilt das Hauptaugenmerk der Grip-Steigerung des Hecks.

System und Realismus

Zuversichtlich stimmt den 30-Jährigen allerdings die gemeinsame Arbeit mit Geoff Willis, der bereits für Red Bull, Williams und BAR arbeitete. Unter seiner Leitung wurde der Bolide für die aktuelle Saison gebaut und nun weiterentwickelt. "Ich mag wirklich die Art und Weise wie er arbeitet. Er ist sehr systematisch und spricht immer realistisch über die Entwicklung", erhält Willis viel Lob von Liuzzi. Durch eine zusätzliche Gruppe von Ingenieuren die den Briten umgibt, fühlt sich Liuzzi zudem zuversichtlicher, die gesteckten Kurzzeitziele zu erreichen.

Abgesehen von der Leistung des eigenen Teams, sieht der Italiener einen entscheidenden Faktor für eine Verbesserung: "Unsere Konkurrenzfähigkeit hängt komplett von den anderen Teams ab, und davon, wie schnell sie ihre Autos entwickeln." Ungeachtet dessen, sieht er sein HRT-Team auf einer "wirklich steilen" Entwicklungskurve.