So unspäktakulär der 16. Rang von Heikki Kovalainen auch klingen mag, stellt er für das Team aus Malaysia doch einen Meilenstein dar. In China gelang endlich der langersehnte Anschluss an das Mittelfeld der Königsklasse. Kovalainen konnte im Rennen nicht nur die üblichen Verdächtigen HRT und Virgin am Ende des Feldes hinter sich lassen, sondern auch jeweils einen Sauber und einen Williams schlagen. Direkt hinter den angesprochenen Sergio Perez und Pastor Maldonado, folgte mit Jarno Trulli auch schon der zweite Lotus-Pilot.

"Das ist unsere bisher beste Leistung gewesen. Es ist zwar nicht unsere höchste bisherige Platzierung gewesen, aber heute haben wir zwei Mittelfeld-Autos im direkten Kampf geschlagen. Ich bin also sehr zufrieden mit meiner Performance und der des Teams", meinte Kovalainen nach dem China-Grand-Prix überglücklich. "Wir wussten, dass wir bei den kälteren Bedingungen gestern Probleme haben würden, aber heute wurde es wärmer und wir haben schon erwartet, heute endlich ein Rennen abliefern zu können, das dem Speed dieses Autos auch einmal gerecht wird", sagte der Finne.

"Wir werden weiterhin hart arbeiten, um das Verhalten des Autos bei kühleren Temperaturen zu verbessern und ab jetzt können wir nur noch besser werden", freute sich der Lotus-Pilot. Ähnlich positiv sah den Fortschritt sein Teamkollege Jarno Trulli. In Bezug auf das Rennen meinte der Italiener: "Ich hatte einen guten Start und Heikki und ich konnten uns danach von den Autos hinter uns absetzen und uns an die Strategie halten, um mit den Jungs vor uns zu kämpfen. Mein erster Stopp war allerdings nicht so gut und ich hatte auch immer noch ein paar Probleme mit dem Reifenverschleiß."

"Heute geht es aber in erster Linie um das Teamresultat", so Trulli. "Wir haben gezeigt, dass wir genau in die Richtung entwickeln, in die wir auch wollen und das ist eine ganz große Motivation für jeden hier", freute sich der 36-Jährige. Begeistert von dem Ergebnis in Shanghai war auch Lotus-Technikchef Mike Gascoyne. "Das war ein absolut fantastisches Rennen von beiden Fahrern und auch von der Boxenmannschaft, die unter großem Druck sehr gut gearbeitet hat. Es ist unglaublich befriedigend, zwei andere Autos aus dem Mittelfeld auf der Strecke geschlagen zu haben und zu zeigen, dass wir die Lücke zu den etablierten Teams geschlossen haben", sagte der Engländer.

In Bezug auf das Rennen verriet der Technikchef: "Beide Piloten hatten einen guten Start und mit den höheren Reifentemperaturen, wussten wir, dass unsere Geschwindigkeit im Rennen gut sein würde. Dank des geringen Reifenabbaus konnten wir an der Zwei-Stopp-Strategie festhalten, was die ganze Zeit unser Plan gewesen war und uns ermöglicht hat, einige Leute zu übertrumpfen und unser bislang stärkstes Rennen in der Formel 1 zu zeigen", meinte Gascoyne. "Außerdem wurden wir nur ein einziges Mal überrundet und das auch erst ganz am Ende des Rennens. Ich bin heute also sehr stolz auf unser gesamtes Team", freute sich der Lotus-Mann.