Enttäuschungen sind nie schön, sonst hätten sie eine andere Bezeichnung. Gerne über Enttäuschungen sprechen will auch niemand, manchmal lässt es sich aber nicht vermeiden. So wie etwa aktuell bei Mercedes GP, das in den ersten Saisonrennen hinter den eigenen Erwartungen blieb. Daher musste Michael Schumacher am Donnerstag in Shanghai auf die Frage, ob er deswegen enttäuscht sei, auch antworten: "Ja, da muss ich wohl zustimmen."

Der Rekordweltmeister musste einräumen, dass die Erwartungen höher gewesen waren und intern bereits besprochen wurde, warum die Leistung nicht vorhanden war. "Da stehen wir jetzt, aber in der Formel 1 ist es nicht das erste Mal, dass es mir passiert ist, dass die Dinge nicht wie erwartet laufen. So ist es nun einmal und der einzige Weg nach vorne ist das Abarbeiten der Probleme. Damit sind wir gerade beschäftigt", erklärte Schumacher.

Das echte Potential

Dazu gehörte nach Malaysia eine recht umfangreiche Analyse, auch wenn die Zeit bis China nur kurz war. Dabei sei das Verständnis über das Auto wieder gewachsen, große Updates gebe es aufgrund der kurzen Zeit zwischen den zwei Rennen aber keine. "Die haben wir für andere Events. Es geht eher darum, das Auto zu verstehen und das echte und komplette Potential abzurufen. Es gibt mehr Potential, als wir zeigen konnten, aber wir haben noch nicht den richtigen Dreh gefunden, um es zu nutzen."

Einen bestimmten Bereich hat man bei Mercedes noch nicht eingegrenzt, um den man sich kümmern muss, also weder Aerodynamik, Reifen oder Mechanik. Das Geheimnis der Formel 1 drehe sich nicht um einen Bereich, meinte Schumacher dazu. "Man muss sich immer auf verschiedenste Details konzentrieren. Es gibt weniger wichtige Bereiche, natürlich, aber wir wollen jetzt alle kleinen Dinge verstehen und sie zum Arbeiten bekommen", betonte er. Das ist ein fortlaufender Prozess, für Schumacher aber einer, den er als Herausforderung sieht. Denn für ihn stand fest: "Nur die Harten kommen durch."