Der Anspruch von Virgin Racing vor der Saison war es, Lotus zu überholen und sich dem Mittelfeld der Formel 1 zu nähern. Nach dem zweiten Qualifying der Saison müsste das Urteil lauten, dieses Ziel ist klar verfehlt worden. Denn Lotus war beim Zeittraining zum Malaysia Grand Prix deutlich schneller als Virgin und stattdessen rückte Nachzügler HRT an seinem ersten echten Rennwochenende 2011 mit einem kaum gefahrenen Auto ziemlich nahe. Timo Glock war deswegen nach seiner Fahrt zu Startplatz 21 nicht besonders glücklich, wobei das Team allgemein Verbesserungen gegenüber Melbourne ortete.

"Nach dem dritten freien Training heute Morgen meinte ich, wir hatten ein paar Probleme, da wir das Auto nicht so zum Laufen bekamen wie gestern. Wir hatten nicht den gleichen Speed", sagte Glock. Bis zum Qualifying konnte dieser Speed immerhin zurückerobert werden, doch dort hatte er in seinem zweiten Run dann Narain Karthikeyan im Weg, was ihm ein paar Zehntel kostete. "Das hätte unsere Position heute aber auch nicht geändert. Wir haben mit diesem Paket das Bestmögliche getan, jetzt werden wir uns wie immer darauf konzentrieren, beide Autos nach Hause zu bringen und jede Möglichkeit zu nutzen - eine davon könnte natürlich das Wetter sein, da es im Rennen regnen könnte."

D'Ambrosio verbessert sich

Nicht über das Wetter spekulieren wollte Jerome D'Ambrosio, wobei der Belgier doch recht zufrieden mit seiner Arbeit war, obwohl er lediglich Platz 22 geholt hatte und Tonio Liuzzi im HRT nur um eine halbe Sekunde hinter sich halten konnte. "Das war sicher ein Fortschritt und ich war viel besser als in Melbourne", sagte D'Ambrosio. "Ich habe viel gelernt. Ich bin sehr zufrieden damit, wie wir dieses Wochenende gearbeitet haben und ich freue mich auf das Rennen morgen - es könnte durch das Wetter und die Boxenstopps interessant werden."

Für Teamchef John Booth war es derweil wichtig, dass Virgin nach den Problemen des Freitags noch das Beste aus dem Paket holte und sich sicher mit beiden Autos qualifizierte. Das war für ihn im Vergleich zu Melbourne auch eine Steigerung. "Wir hätten uns sogar noch nach der schnellsten Q3-Zeit leicht qualifiziert, also sind wir hier sicher viel besser dran. Wenn morgen trockenes Wetter herrscht, könnte es ein langes Rennen werden, aber man weiß nie, was die Reifen und das Wetter so vorhaben. Heute gab es ein paar Regenschauer in der Nachbarschaft, auch wenn keiner sich auf das Geschehen an der Strecke auswirkte", erklärte Booth.