Nachdem der Freitag in Malaysia durch Probleme mit den Radträgern der Vorderradaufhängung bestimmt war, war Nick Heidfeld durch seine sechste Position in der Qualifikation wieder versöhnt. "Ich bin sehr zufrieden mit dem sechsten Platz. Vor allem nach den Problemen gestern", erklärte Heidfeld. Denn die technischen Schwierigkeiten des Freitags kosteten vor allem Zeit, die das Team dringend für die Arbeit am Auto benötigt hätte. "Wir konnten nicht viel fahren und daher nur wenig am Setup arbeiten", erinnerte der Deutsche an das freie Training.

Doch ein Sieg ist Heidfeld schon am Samstag gelungen. Er konnte seinen russischen Teamkollegen Vitaly Petrov schlagen, der nur Startposition acht inne hat. In Melbourne sah dies noch anders aus. Denn bereits nach Q1 war dort der Tag für den Lotus-Renault-Piloten beendet, während Teamkollege Petrov den sechsten Platz belegte. Heidfeld, als Ersatz für Robert Kubica, und eigentliche Nummer 1 ins Team gekommen, konnte nun zurückschlagen. "Das ist sicher nicht unwichtig", verriet der 33-Jährige, der sich aber nicht darauf konzentriere vor Petrov zu stehen. "Man soll sich auf seinen eigenen Job konzentrieren und schnell sein. Wenn du im Auto an solche Sachen denkst, dann geht es schief."

Nicht mehr drin

Auch in Sepang war das Lotus-Renault-Team wieder mit viel Risiko unterwegs. Denn pro Qualifikations-Abschnitt fuhr Heidfeld nur einen Run. Eine Taktik, die sich im morgigen Rennen auszahlen könnte, wenngleich es in Q2 nochmal sehr eng wurde. Mit Rang zehn gelang ihm nur knapp die Qualifikation für den letzten Abschnitt. "In Q2 habe ich die Reifen zu hart rangenommen", erklärte der Mönchengladbacher seine langsamere Zeit. In der letzten Sektion sei dann "nicht mehr drin" gewesen.

Blick geht nach vorne

Dennoch könnte es morgen ein großer Vorteil sein, dass Heidfeld Reifen gespart hat. So geht sein Blick nach vorne. "Podium ist eine Option", verriet er, nicht ohne auf dem Boden zu bleiben. "Es wäre eine super Sache, aber schwierig." Denn vor allem von den neu erstarkten McLarens, zeigte sich der Deutsche überrascht. "Wir sind auf einem Aero-Kurs und da ist Red Bull stark", schilderte Heidfeld, der davon ausgegangen war, dass Sebastian Vettel allen davonfahren würde.