Fernando Alonso war nach dem Qualifying zum Malaysia Grand Prix nicht gerade in bester Stimmung. Der Ferrari-Pilot war als Fünfter lediglich Best of the Rest, nachdem McLaren und Red Bull an der Spitze die besten vier Plätze unter sich ausgemacht hatten und kein anderes Team auch nur annähernd mithalten konnte. "Es war nicht einfach. Wir haben im Morgentraining gesehen, dass wir nicht stark genug sind, also gingen wir es wieder konservativ an und machten in Q3 nur einen Run", sagte Alonso nach dem Zeittraining.

Das bedeutete Seite ein gewisses Risiko, denn bei nur einem Versuch ist jeder Fehler oder jede Behinderung das Ende für die Chancen auf einen guten Startplatz. Doch die Taktik ging einigermaßen auf. "Man muss riskieren, darf aber nicht zu viel tun. Das ist eine stressreiche Situation. Wir haben heute unseren Job gemacht, wissen aber, dass wir uns verbessern müssen", betonte der Ferrari-Pilot.

Red Bull am Start überholen

Denn die fast eine Sekunde Abstand zur Pole-Zeit von Sebastian Vettel war ihm zu groß. Allerdings glaubte Alonso, dass es im Rennen wieder enger wird. "Ich weiß nicht, welche Bedingungen besser für uns sind. Der Start wird interessant. Vielleicht können wir hier die Red Bulls überholen - wir glauben, sie haben hier kein KERS. Wenn es regnet, dann ist es sowieso ein Glücksspiel."

Fernando Alonso bleibt für die WM optimistisch, Foto: Sutton
Fernando Alonso bleibt für die WM optimistisch, Foto: Sutton

Als kein Glücksspiel erachtete er die Reifenfrage, denn die ist für alle gleich. Alonso blieb lediglich die Feststellung, dass das Auto nicht schnell genug ist. "Heutzutage macht die Aerodynamik 90 Prozent der Leistung des Autos aus, also glaube ich, das ist ein Bereich, den wir besser analysieren müssen. Normalerweise sieht es auch bei den Verbesserungen so aus, dass 90 Prozent davon Aerodynamik-Updates sind, das ist also etwas, bei dem die Anderen einen besseren Job gemacht haben als wir", sagte der Spanier.

China dürfte auch hart werden

Da es in Melbourne und Malaysia nicht so gut gelaufen war, rechnete Alonso damit, dass es in wenigen Tagen in China auch nicht so gut laufen wird. Für ihn war es deswegen wichtig, einfach nur so viele Punkte mitzunehmen wie möglich, um den Schaden gering zu halten. Dadurch sah er auch noch Chancen in der Weltmeisterschaft. "Ich bin sehr optimistisch wegen der WM-Chancen. Ich denke, das ist eine lange Weltmeisterschaft mit vielen Rennen und alles kann passieren. Voriges Jahr hatten wir in einigen Rennen Probleme, etwa in der Türkei, wo ich Q3 nicht schaffte und eine Woche später kämpfte ich in Monaco dann um Pole", erklärte er.

Daher war es für Alonso wichtig, konzentriert zu bleiben, auch wenn ihm klar war, dass auch Verbesserungen notwendig sind, weil dem Auto noch Speed fehlt. "Wir müssen aber auch ruhig und fokussiert bleiben, denn die Weltmeisterschaft ist sehr lange." Im Rennen rechnete er sich nach Startplatz fünf sogar noch einen Podestplatz aus. Denn eigentlich hatte er sein Qualifying noch schlechter erwartet. "Als Fünfter, auf der sauberen Seite und dem ganzen Rennen vor uns... ich denke, wenn wir ankommen, sind wir auf dem Podest."