Vieles auf der Welt ist relativ, so auch die Interpretation eines guten Trainings-Tages in der Formel 1. So wären wohl viele Teams mit den Defekten, die HRT am Freitag in Sepang hatte, unzufrieden gewesen, Hispania Racing selbst musste allerdings positiv vermerken, dass es sich nur um kleine Mängel gehandelt hatte. "Auch wenn Narain und Tonio heute stehen bleiben mussten, so waren das kleine Probleme, was sich auch dadurch zeigte, dass sie wieder auf die Strecke gehen konnten", sagte Teamchef Colin Kolles.

Er bewertete den Tag als gut, vor allem deswegen, weil es am "ersten echten Testtag" mit dem F111 einige Fortschritte gab. Ganz besonders freute es den Teamchef, dass Narain Karthikeyan unter der 107-Prozent-Hürde blieb. "Wir fuhren heute kein Qualifying-Setup und das Auto sah nicht so schlecht aus", sagte er. Die Probleme bei Karthikeyan und Tonio Liuzzi waren schnell erklärt. Bei Liuzzi gab es einen fehlerhaften Schalter, der das Auto abstellte, bei Karthikeyans morgendlicher Rauchfahrt war einfach zu viel Öl im Motor gewesen.

Updates für die Türkei

"Unser Ziel ist es, uns so schnell wie möglich zu verbessern", meinte Kolles weiter. "Der einzige Weg, das zu tun, ist indem man konstant arbeitet und pusht, denn man kommt nirgendwo hin, wenn man sich nur beschwert und sich selbst leid tut. Wir haben neue Updates, die hoffentlich für die Türkei fertig sind, wir haben ein Windkanal-Programm, das läuft, alles fügt sich zusammen. Jetzt müssen wir arbeiten, damit wir einen weiteren Schritt machen."

Auch den Fahrern war bewusst, dass noch viel Arbeit zu tun ist. Karthikeyan merkte immerhin an, dass die Balance einigermaßen in Ordnung war und nun gelte es festzustellen, was das Auto so macht. "Es gibt vieles, woran man arbeiten muss. Die zweite Session war gut, wir fuhren aber nur 15 Runden, weil es ein Problem am Auto gab, das mich wieder eine halbe Stunde kostete. Wir sind 25 gezeitete Runden gefahren, also haben wir nach wie vor viel aufzuholen und das machen wir", erklärte der Inder.

Es sah nicht schlecht aus

Liuzzi hatte am Freitagmorgen einiges an Arbeit erledigen können. So fuhr er auf harten Reifen und werkte an der Aerodynamik-Abstimmung, um die Balance des Autos besser in den Griff zu bekommen. "Wir fuhren einige Runden und das Auto sah nicht so schlecht aus. Wir hatten ein paar Probleme mit der Balance und auch ein paar Traktions-Probleme", sagte Liuzzi. Daher gab es Änderungen für den Nachmittag, doch das Problem mit dem Schalter störte dabei die Arbeit. "Es war so, dass sich der Zündschalter auf aus stellte und das Auto stoppte, nachdem ich über eine Bodenwelle fuhr. Dadurch musste ich stoppen, als wir unsere Runs mit neuen Reifen beginnen wollten, das war schade."