Der Winter verflog für Sebastian Vettel wie im Flug. Eben wurde er noch als jüngster Weltmeister aller Zeiten gefeiert, jetzt steht schon das erste Rennen seiner Titelverteidigung an. "Wenn du die erste Bürde hinter dir hast, ist es sehr befreiend, andererseits ist es mit einer gewissen Verantwortung und Erwartungen verbunden", sagt der Mann, der so viele WM-Titel gewonnen hat wie kein anderer: Michael Schumacher. "Es ist ein zweischneidiges Schwert", betont der Mercedes-Pilot. "Aber es geschafft zu haben, ist das Wichtigste. So wie ich Sebastian kenne, hat er damit kein Problem."

Das bestätigt der Red-Bull-Champion: "Als Weltmeisterteam hat man die Ehre, vorne zu stehen, die Nummer 1 auf dem Auto zu haben, aber das hilft nicht dabei, schneller zu fahren", wiegelt Vettel ab. Alles beginne bei Null. "Man muss weiter alles aus dem Auto rausquetschen und sein Bestes geben." Dann winken auch in diesem Jahr wieder Siege und Podestplätze. "Und in Australien gibt es einen ganz besonders schönen Pokal mit einem Känguru", freut sich Vettel auch über die kleinen Dinge im Rennfahrerleben.

Verlust der Geschwindigkeit

Eine Prognose über die Konkurrenzfähigkeit seines Autos möchte er aber noch nicht abgeben. "Wir sind mit den Wintertests zufrieden, das Auto war von Anfang an zuverlässig", bestätigt er. "Aber ob das genug ist, wissen wir nicht." Das werde sich erst im Qualifying und Rennen zeigen. "Aber es ist eine lange Saison, selbst wer hier geschlagen wird, kann am Ende besser dastehen."

Dennoch ist das Ziel klar: "Wir haben das letzte Rennen gewonnen und möchten so weitermachen." Eine zusätzliche Unbekannte sind die neuen Regeln und vor allem die stark abbauenden Reifen. "Es macht damit noch Spaß, aber es ist schade, dass die Geschwindigkeit immer mehr verloren geht", sagt Vettel. Schon das Tankverbot habe die Autos eingebremst. "Letztes Jahr sagten viele Fahrer, es sei wie in einem Lkw zu fahren." Jetzt werden die Autos durch die abbauenden Reifen noch langsamer. "Der Unterschied zwischen Qualifying und Rennen kann bis zu zehn Sekunden betragen, das ist extrem viel."