Während die Piloten nach den ersten Testfahrten in Valencia Pirelli teilweise dafür kritisierten, dass der Reifen zu schnell abbaut, findet Nick Wirth, dass der italienische Reifenhersteller einen guten Job gemacht hat. Schließlich gehe es darum, die Show in der Formel 1 zu verbessern. "Ich denke, dass die Fans eine großartige Saison erwartet. Wir haben den beweglichen Heckflügel, von dem niemand weiß, wie er das Rennen beeinflussen wird. Aber der größte Faktor ist dieses Jahr der Reifen", sagte der Virgin-Technikdirektor.

Mit dem neuen Reifen soll jedes Rennen ähnlich verlaufen wie der Kanada-GP 2010, der von unzähligen Boxenstopps und stark abbauenden Reifen geprägt war. "Bridgestone hat am Ende der Saison versucht, Kanada noch einmal aufleben zu lassen, aber Pirelli hat besser zugehört. Ich hoffe, dass sie dafür nicht verprügelt werden - auch wenn ich befürchte, dass es so sein wird", sagte Wirth. Da er vorab in die technischen Diskussionen involviert war, ist Wirth mit dem Ergebnis mehr als zufrieden.

"Die Leute wollen mehr Show und deshalb hat man Pirelli um derartige Reifen gebeten. Es wäre schade, wenn die Fahrer aus den Autos aussteigen und in aller Öffentlichkeit die Reifen kritisieren würden", erklärte Wirth. Neben den Reifen würden auch die neuen Regeländerungen den Sport in die richtige Richtung bringen. "Wir hatten im Vorjahr ein tolles Jahr und durch die neuen Regeln wird es dieses Jahr noch enger. Mit den neuen Reifen und dem beweglichen Heckflügel könnte es ein fantastisches Jahr werden", glaubt Wirth.

Vor allem könnte es das Jahr von Jenson Button werden, der für seinen reifenschonenden Fahrstil bekannt ist. "Jenson wird sich bestimmt ins Fäustchen lachen", meinte Wirth. Aber auch von Timo Glock erwartet er sich einiges. "Ich hoffe, dass wir ihm ein besseres Auto geben können als im Vorjahr. Er ist ein toller Fahrer, sehr intelligent und er bleibt ruhig, wenn die Welt um ihn herum verrückt spielt. Jetzt müssen wir herausfinden wie er mit den Reifen klarkommt sowie der Rest der Fahrer - das wird faszinierend", sagte Wirth.