Noch halten sich die Ärzte mit Vorhersagen zu Robert Kubica zurück. Obwohl der Pole bereits am Montag seine Finger bewegen konnte, wird man erst in den kommenden Tagen sehen, ob die siebenstündige Operation wirklich erfolgreich war. Wie lange es dauern wird, bis der Lotus Renault-Pilot wieder in einem Cockpit sitzen wird, kann im Moment keiner sagen. David Coulthard schreibt den Polen zwar nicht ab, betont aber, dass er mehr braucht als eine Hand, die "nur" funktionstüchtig ist.

"Die Hand muss über ihre feinen, motorischen Fähigkeiten verfügen, um ein F1-Auto am Limit fahren zu können", betonte der Schotte. "Die entscheidende Fähigkeit ist wie feinfühlig er mit seinem Fuß und wie präzise er mit den Händen reagieren kann." Hinzu kommt, dass nicht nur auf den Körper eines Rennfahrers enorme G-Kräfte wirken, sondern auch auf dessen Hände. "Man braucht die nötige Kraft in den Händen, um das Lenkrad bei hohen Belastungen - die können bis zu 5G betragen - halten zu können und gleichzeitig müssen die Hände feinfühlig genug sein, um feine Korrekturen vornehmen zu können", erklärte Coulthard in seiner BBC-Kolumne.

Die F1-Boliden verfügen zwar über eine Servolenkung, dennoch bedeutet es für die Piloten einen enormen Kraftaufwand, das Auto über eine Renndistanz auf der Strecke zu halten. "Als Fahrer hält man das Auto in den Händen. Die Finger sind da, um die Hand an Ort und Stelle zu halten. Das Gefühl für die Belastungen, die auf die Hände wirken, ist wichtig. Man muss in der Lage sein, das Gewicht des Lenkrads zu spüren, denn dadurch bekommt man einen Eindruck davon wie der Grip auf der Strecke ist", erzählte der 13-fache GP-Sieger.

Sollte Robert Kubica dieses Feingefühl in seinen Händen wieder spüren, dann könne er auch in die Formel 1 zurückkehren und zwar auf dem gleichen Level wie vor seinem Rallye-Unfall. "Ich glaube schon, dass er wieder in einem Cockpit sitzen und sein Ding durchziehen wird. Bis dahin braucht er eine Menge Geduld, aber er hat bereits bewiesen, dass er ein sehr geduldiger Mensch ist", sagte Coulthard.