Am Ende der Saison hatte Nico Rosberg 70 Punkte mehr und damit doppelt so viele Zähler auf seinem Konto, wie Stallgefährte und Rekord-Champ Michael Schumacher. Obwohl Rosberg den Kerpener klar dominierte, ändert sich an der Reihenfolge der Startnummern bei Mercedes intern nichts. 2011 soll Schumacher mit der Nummer sieben an den Start gehen - Rosberg bekommt die Nummer acht auf sein Auto.

Bereits vor der letzten Saison sorgte das silberne Zahlenspiel für Verwirrung. Ursprünglich war auch damals die erste verfügbare Ziffer des Teams für Nico Rosberg vorgesehen, der früher zum Team gestoßen war als Schumacher. Doch dem Kerpener seien die ungeraden Zahlen lieber, hieß es damals und so wurde kurzerhand getauscht. Auch 2011 ändert sich daran nichts.

Schumachers Nummernwunsch nimmt Rosberg mit einem Lächeln hin, Foto: Mercedes GP
Schumachers Nummernwunsch nimmt Rosberg mit einem Lächeln hin, Foto: Mercedes GP

"Wir haben im Team schon vor ungefähr einem Monat darüber gesprochen", erklärte Wahl-Monegasse Rosberg. "Michael wollte die Nummer sieben", sagte der 25-Jährige, fügte jedoch auch hinzu: "Die hat mir in meiner Karriere bisher sowieso immer nur Pech gebracht." So ganz ernst zu nehmen schien der Mercedes-Pilot das Thema ohnehin nicht. "Ich bin also sehr glücklich mit der Nummer acht", so Rosberg schmunzelnd.

"Michael ist halt ein bisschen abergläubisch und glaubt, dass ungerade Zahlen mehr Glück bringen", ließ Rosberg verlauten. "Außerdem mag er die Nummer sieben - wegen seiner sieben WM-Titel. Ich habe damit kein Problem", stellte der Deutsche klar. Wieso sich Schumacher aber bei allem Aberglauben, programmatisch mit der Nummer acht nicht lieber gleich auf einen achten Titel ausrichtet, bleibt wohl das Geheimnis der Kerpeners.

Wohl des Teams steht im Vordergrund

Einen ernsteren Gesichtsausdruck als bei der Frage nach den Nummern, zeigte der Wiesbadener hingegen in Bezug auf den in letzter Zeit viel zitierten Mercedes-Simulator. Die Probleme seines Teamkollegen Schumacher wurden in der Presse bereits viel diskutiert. Rosberg selbst habe vergangene Woche in der Mercedes-GP-Fabrik in Brackley versucht, sich an dem Gerät auf die Neuerungen der Saison 2011 vorzubereiten.

2008 war Rosberg selbst mit der Nummer sieben unterwegs - wie hier bei seinem Unfall in Monaco brachte sie ihm wenig Glück, Foto: Sutton
2008 war Rosberg selbst mit der Nummer sieben unterwegs - wie hier bei seinem Unfall in Monaco brachte sie ihm wenig Glück, Foto: Sutton

Die vielen neuen Knöpfe, beispielsweise für die Bedienung des KERS oder des verstellbaren Heckflügels, seien durchaus eine Herausforderung. "Am Anfang war es ziemlich schwierig", gab Rosberg zu. "Es gibt wahnsinnig viele Sachen, die man gleichzeitig in Betracht ziehen muss", erklärte der Siebte des letzten Jahres. Trotzdem zeigte sich der Sohn von Ex-Weltmeister Keke Rosberg zuversichtlich, dass die Veränderungen bei Mercedes fruchten würden. "Wir haben unglaublich viel Aufwand in die Arbeit an dem neuen Auto gesteckt. Alles wird besser sein und unsere Ziele sind sehr hoch", sagte Rosberg der Stuttgarter Zeitung. Trotz aller Euphorie und Vorfreude wusste der ehrgeizige Mercedes-Pilot aber auch: "Es gibt noch einiges zu verbessern."

Die Belange des Teams stehen für ihn dabei klar im Vordergrund. Für seine persönlichen Interessen ist eine Verbesserung im Team ohnehin der größte Fortschritt. Nebenschauplätze, wie das teaminterne Duell mit Rekordweltmeister Schumacher, sind also für 2011 nicht primär im Fokus von Rosbergs Interesse. "Natürlich wäre es schön, auch in der neuen Saison wieder vor Michael Schumacher zu landen", meinte der GP2-Champion von 2005. "Aber wichtiger ist es, bessere Resultate einzufahren", zeigte sich Rosberg ambitioniert und auf das Wesentliche konzentriert.