... und dann Weltmeister werden - Adrian Sutil

Adrian, Du startest in deine nächste Saison bei Force India. Wie fühlst du dich?
Adrian Sutil: Ich habe mein Formel-1-Debüt beim Team im Jahr 2007 gegeben. Seit dieser Zeit arbeiten wir zusammen - es fühlt sich also richtig an, ein weiteres Jahr lang hier zu sein. Ich habe immer gesagt, dass ich mich bei Force India wohl fühle, wie in einer Familie. Wenn du dich gut fühlst, bist du zuversichtlich und kannst dich bis ans Maximum pushen. Wir haben in den vergangenen vier Jahren eine positive Entwicklung durchlaufen. Ich bin schon gespannt dabei zu sein, wenn das Team den nächsten Schritt macht. Also hoffentlich, bei den vorderen Teams mitzufahren. Wir haben die gleichen Ambitionen und deshalb ist es sinnvoll, diese Ziele gemeinsam zu verfolgen.

Was hat Dich dazu bewegt, bei Force India zu bleiben?
Adrian Sutil: In den vergangenen Jahren haben wir einen riesigen Prozess durchlaufen. Als ich hier anfing, haben wir im hinteren Fahrerfeld gelegen. Seitdem sind wir stärker und stärker geworden und liefern jetzt gute Resultate ab. Force India ist nun ein wirklich starkes Mittelfeld-Team, das plant, sich noch mehr zu verbessern. Ich habe die Pläne für die kommende Saison gesehen und es sieht gut aus. Das Auto wird stark sein, die Mannschaft arbeitet gut miteinander und dank der neuen Regeln, die kleineren Teams zugute kommen, sollten wir für die Zukunft gut aufgestellt sein.

Das wird Deine fünfte Saison bei Force India. Welchen Vorteil hat es, über einen so langen Zeitraum mit demselben Team zu arbeiten?
Adrian Sutil: Du kennst die Mannschaft, du kennst die Leute, die Abläufe, die Systeme und wie etwas abläuft. Das ist eine sehr positive Arbeitsatmosphäre, weil du weitermachen kannst. Wir kennen die Stärken und Schwächen des Anderen. Deshalb läuft alles reibungslos ab.

Was kannst Du in dieser Saison mit Force India erreichen?
Adrian Sutil: In der ersten Hälfte der vergangenen Saison war ich häufig in den Punkten. Damit will ich bis zum Ende der kommenden Saison weitermachen. Wir waren schnell, aber in der Jahresmitte ließ es ein wenig nach. Es muss also mein Ziel sein, konstant schnell zu fahren und Punkte zu holen. Ein zufälliger Platz auf dem Podium wäre natürlich auch sehr willkommen.

Die vergangene Saison war Deine erfolgreichste, seitdem Du in der Formel 1 unterwegs bist. Was hat Dir geholfen, dorthin zu kommen und denkst du, dass Du Dich als Fahrer entwickelt bist?
Adrian Sutil: Natürlich bin ich erfahrener geworden. Jetzt weiß ich, wann ich pushen und wann ich mich zurückhalten muss. Jetzt kenne ich auch die Rennstrecken und die Orte, an denen man überholen kann. Ich weiß, wie ich das Beste aus dem Auto heraushole. Dazu hilft es ungemein, das Team zu verstehen und gleichzeitig verstanden zu werden. Das verschafft dir einen richtigen psychologischen Vorteil.

Dieses Jahr bekommst Du zwei neue Team-Mitglieder. Was glaubst Du, wie die Zusammenarbeit funktionieren wird?
Adrian Sutil: Ich kenne Paul di Resta aus dem vergangenen Jahr und wir haben uns gut verstanden. Er hat einen guten Job als Testfahrer gemacht und gezeigt, dass er schnell ist. Er besitzt ein gutes technisches Feedback, ist aber auch offen für Neues und fühlt, wie wir uns verbessern können. Das ist sehr wichtig für das Team und deshalb sollte die Zusammenarbeit gut klappen. Nico Hülkenberg kenne ich recht gut und er scheint ein netter Kerl zu sein. Es ist wichtig, einen guten Testfahrer zu haben. Das zeigt dir, dass das Team in jedem Bereich stark besetzt ist.

Verspürst du als erfahrenster Pilot bei Force India den Druck, das Team anzuführen?
Adrian Sutil: Ich spüre keinen zusätzlichen Druck aus der Mannschaft. Sie gehen bei jedem davon aus, gute Arbeit abzuliefern. Druck mache ich mir nur selbst, um so schnell wie möglich zu sein.

Wie sehen Deine Ziele in der Formel 1 aus?
Adrian Sutil: Es sind die gleichen, die ich zu Beginn meiner Karriere hatte: schnell sein, Punkte holen, Podestplätze und Siege. Und letztendlich Weltmeister zu werden.

Wird der Grand Prix in Indien ein besonderes Erlebnis für Euch?
Adrian Sutil: Natürlich! Ich war schon einige Male mit der Mannschaft in Indien und habe gesehen, wie die Formel 1 größer und größer wird. Es gibt dort eine richtige Fankultur und die stehen hinter Force India. Es ist ein besonderes Erlebnis, beim Indien-GP in einem Force India zu sitzen. Das wird sehr besonders und ich hoffe, dass ich die Fans und das Land stolz machen kann.