Hinter den Kulissen der Formel 1 brodelt es. Die Teams werfen Red Bull Racing hinter vorgehaltener Hand vor, das Budgetlimit in der vergangenen Saison überschritten zu haben. Die Vorwürfe kamen auf, nachdem sich der Rennstall in den letzten Sitzungen der FOTA speziell dafür eingesetzt hat, die strenge Regelung nochmals zu überarbeiten und gewisse eingeschränkte Entwicklungsbereiche aus der Reglementierung heraus zu nehmen.

Wie Stefano Domenicali am Mittwoch verriet, untersucht jetzt die FOTA die Sache. Ferrari hält sich offiziell mit Anschuldigungen zurück. "Ich denke, dass sich alle Teams, die das Agreement unterzeichnet haben, auch daran gehalten haben", sagte Domenicali. Seitens Red Bull bestreitet man sämtliche Vorwürfe. "Wir haben uns an die Budgetgrenze gehalten, seitdem sie eingeführt wurde. Wir haben verdammt hart gearbeitet und glauben, dass wir absolut nichts falsch gemacht haben", betonte Christian Horner gegenüber der BBC.

Der Red Bull Racing-Teamchef ist allerdings nicht überrascht von den Anschuldigungen seitens der Konkurrenz. "Red Bull hat sein Budget weise verwendet, aber ich befürchte, dass solche Vorwürfe unvermeidbar sind, wenn man an der Spitze fährt und Rennen gewinnt", meinte Horner. Die Teams hatten sich 2009 auf eine Budgetgrenze geeinigt, um die Kosten unter Kontrolle zu halten. Allerdings ist das FOTA-Dokument nicht im Reglement enthalten, weshalb Teams, die gegen das Agreement verstoßen, keinerlei Strafen drohen.

Keine Strafe bei Verstoß

Einzige Ausnahme: Teams, die die Budgetgrenze überschreiten, müssen in der darauffolgenden Saison in Relation dessen, was sie zu viel ausgegeben haben, weniger ausgeben. Virgin Racing-Geschäftsführer Graeme Lowden erklärte, dass man bitter enttäuscht wäre, wenn ein Team die Budgetgrenze überschritten hätte. "Es wäre sehr enttäuschend, wenn ein Team gegen solch etwas Fundamentales verstoßen hätte. Es gibt nichts, was man an dem Agreement kritisieren könnte", sagte Lowden.