Der Kolumbianer spielte Gerüchte herunter, wonach er seinen Wechsel nach Amerika revidieren könnte und plane nach Europa zurückzukehren. Nach seinem Rauswurf bei McLaren wechselte Montoya in die NASCAR-Serie und fährt seitdem für Chip Ganassi in den USA. Der ehemalige Champ-Car-Meister und Indy-500-Sieger wurde nach anderthalb schwierigen Jahren bei McLaren im Sommer 2006 nach mehreren Unfällen in Kanada und Indianapolis von Ron Dennis fallen gelassen. Dies bedeutete das Ende seiner Formel-1-Karriere.

2006 war Montoyas letzte Saison in der Formel 1, Foto: Sutton
2006 war Montoyas letzte Saison in der Formel 1, Foto: Sutton

Unter einem guten Stern stand die Zusammenarbeit mit dem britischen Traditionsteam für den heißblütigen Südamerikaner aber ohnehin nie. Bereits zu Beginn seines Engagements sorgte eine angeblich beim Tennis zugezogene Verletzung für Aufsehen, die Montoya sich in Wirklichkeit bei einem Motocross-Sturz zugezogen hatte und ihn dazu zwang zwei Rennen zu pausieren.

Zu bereuen scheint Montoya seinen Abschied aber auch heute nicht. "Einige Leute sagen mir ich sollte in die Formel 1 zurückkehren, aber ich bin hier zufrieden", sagte der 35-Jährige über seine neue Herausforderung in der NASCAR-Serie. "Ich denke es ist klar, dass es im Moment auch nicht die Möglichkeit gibt, den Weg wieder zurückzugehen", fügte der siebenmalige Grand-Prix-Gewinner hinzu.

2010 schaffte es Montoya nicht unter die Top-Zwölf-Entscheidung im Sprint-Cup. Dennoch zeigte sich der Kolumbianer zufrieden mit seiner Entwicklung in Amerika. "Ich bin glücklich und mein Sponsor ist glücklich und das ist alles, was mich interessiert", meinte der Ex-Williams und McLaren-Fahrer. Außerdem fügte er hinzu: "NASCAR macht mehr Spaß, als die Formel 1."

"Ich habe mir das letzte Rennen in Abu Dhabi dieses Jahr angesehen und es ist immer noch so, wie es schon die ganze Zeit war: Ein Auto ist eine Sekunde schneller als ein anderes, kann aber trotzdem nicht überholen", stellte der 35-Jährige in Bezug auf Fernando Alonsos verzweifelte Versuche, einen Weg vorbei an Vitaly Petrovs Renault zu finden, fest. "Es wird oft behauptet die Strecken seien das Problem. Aber ehrlich gesagt war die Formel 1 doch schon immer so", meinte Montoya enttäuscht.

Fragwürdiges Lob für Vettel

Weltmeister Sebastian Vettel gönnt Montoya den Titel, fügte aber auch hinzu: "Er hat Talent - auch, wenn er dieses Jahr wirklich alles dafür getan hat, den Titel nicht zu gewinnen." Der Kolumbianer bezog sich dabei auf die ein oder andere ungestüme Aktion des Heppenheimers. "Er und sein Team haben viele Fehler gemacht und haben sich das Leben so unnötig schwer gemacht", sagte der 35-Jährige. "Aber ich denke dennoch, dass der schnellste Fahrer im schnellsten Auto gewonnen hat", lobte Montoya.