Für Red-Bull-Teamchef Christian Horner war in diesem Jahr die Formel 1 der Sieger, da sich die Weltmeisterschaft äußerst spannend gestaltete. Sieger waren aber auch er, Red Bull Racing und Sebastian Vettel und das wusste er ebenfalls zu würdigen. "Das ist das Ergebnis harter Arbeit, Entschlossenheit und menschlicher Opfer der Team-Mitglieder - ohne das wäre dies nicht möglich gewesen", meinte er. Gefeiert hat das Team seit Saisonende genug und Horner fand es auch wichtig, den Moment zu genießen, doch gleichzeitig war es ihm wichtig, dass der Fokus auf die bevorstehenden Herausforderungen nicht verloren geht. "Die Motivation ist enorm hoch, aber niemand unterschätzt die 90 Tage, die bis zum ersten Rennen noch sind."

Die schwierigen Zeiten während der Saison 2010 hatte er aber dennoch weiter gut im Gedächtnis, vor allem die Türkei und Silverstone waren haarig für die Beziehungen im Team. Für Horner waren beide Fahrer, Vettel und Mark Webber, eine starke Saison gefahren. Vettel habe trotz des Pechs zu Beginn nie den Fokus verloren und habe seinen Job gemacht, Webber habe ein hervorragendes Jahr gehabt und den Titelkampf bis zum Schluss offen gehalten. "Es war ein phänomenales Jahr und ob jetzt richtig oder falsch, wir ließen sie frei fahren. Wenn man zwei starke Jungs hat, die um den größten Preis im Sport fahren, dann wird es manchmal eng - und manchmal war es zwischen ihnen zu eng. Aber letztendlich war es das Richtige."

Konkurrenz wird nicht schlafen

Horner konnte nach dem guten Ende für sein Team nur noch einmal festhalten, dass man immer dazulerne. "Wir sind noch nicht lange dabei, aber wir sind in kurzer Zeit sehr weit gekommen und jetzt ist es die Herausforderung, auf diesem Erfolg aufzubauen und als regierende Weltmeister ins nächste Jahr zu gehen. Es wird ein tolles Gefühl, in Bahrain mit der Nummer 1 auf dem Auto aufzukreuzen und ganz vorne in der Boxengasse zu stehen", sagte Horner gegenüber Autosport. Die Konkurrenz wird Red Bull dabei weiter nicht unterschätzen, denn man weiß, wie stark Ferrari und McLaren sind - und auch andere Mannschaften könnten nach vorne kommen. "Sie werden diesen Winter nicht schlafen", war Horner überzeugt.

Trotz des nicht mehr vorhandenen Teamorder-Verbots wird sich für Red Bull 2011 aber nichts ändern. Horner betonte noch einmal, dass weiterhin beide Fahrer die gleiche Unterstützung bekommen werden. "Das Wichtige für uns ist, dass es darum geht, was sie auf der Strecke machen. Wir haben den Fahrern dieses Jahr unser Bestes gegeben und so werden wir auch ins nächste Jahr gehen", meinte er. Auch mit Webber wollte Horner keine weiteren Probleme haben, die verschwiegene Schulterverletzung soll dabei keinen Unterschied machen. "Mark und ich kennen uns seit langer Zeit und es ist für ihn wichtig, diesen Winter eine Auszeit zu nehmen und stärker zurückzukommen - und völlig zu genesen. Ich bin mir sicher, er wird 2011 noch stärker sein."