Adrian Newey hat in seiner Zeit in der Formel 1 als Mitarbeiter von Williams und McLaren schon einige Siege und Titel feiern können, allerdings musste er nun zugegeben, dass die WM-Titel mit Red Bull Racing in diesem Jahr die bisher schönsten für ihn waren. "So ist es. Ich hatte das Privileg, mit Williams und McLaren zu arbeiten, zwei tollen Teams, aber sie hatten schon die Infrastruktur und hatten vor meiner Ankunft bereits Weltmeisterschaften gewonnen, also war mein Job primär der Design-Job. Hier war ich mehr oder weniger von Beginn an beim Team und musste es mit allen aufbauen, die Infrastruktur entwickeln, die Kommunikation in der Mannschaft aufbauen, also war es eine andere Herausforderung und eine Herausforderung, die irgendwie noch schöner war", sagte Newey ESPNF1.

Dass seine Entwürfe in der Saison 2010 von einigen Teams auch kritisch beäugt wurden, ließ ihn einigermaßen kalt. So gab es viele Diskussionen wegen angeblich zu beweglicher Vorderflügel, die einen unerlaubten Vorteil bringen sollten. Er nahm das locker. "Es ist ein Kompliment, aber zu der Zeit war es ein etwas ermüdendes Kompliment, denn das war nur zusätzlicher Ärger für einige. Natürlich ist es der Job der FIA, die Regeln zu kontrollieren, wenn also Schlamm geworfen wird, dann müssen sie sich einmischen. Wir müssen dann zeigen, dass unser Auto absolut legal ist, also ist das eine kleine Ablenkung, aber auch ein Kompliment."

Vorerst gibt es einmal keine Ablenkungen, sondern Arbeit für 2011. Und dabei gilt es an einiges zu denken. KERS kommt wieder, der Heckflügel wird verstellbar sein und der Reifenlieferant wechselt von Bridgestone zu Pirelli. "Die größte Herausforderung wird es wohl sein, die neuen Pirelli-Reifen zu verstehen und was genau von den Reifen verlangt wird, damit sie zum Rest [KERS und verstellbarer Heckflügel] passen. Wir hatten einen kurzen Test nach Abu Dhabi damit und ich denke, Pirelli wird die Reifen im Winter weiterentwickeln. Wir werden sie nicht mehr testen, bis wir mit unserem neuen Auto herauskommen, also wird es eine steile Lernkurve sein. Abgesehen davon ist es die übliche Sache. Unsere Philosophie ist es, die Köpfe im Winter unten zu behalten, den besten Job zu machen und dann zu sehen, wo uns das im neuen Jahr hinbringt."