Lotus Renault GP gegen Team Lotus Renault - wie geht es mit den ungleichen Lotus-Zwillingen weiter? Fahren in der Saison 2011 wirklich zwei Teams unter dem Namen Lotus Renault? Das sind einige der Fragen, die sich Fans seit der Bekanntgabe der Renault-Übernahme durch die Lotus Gruppe stellen.

"Wir sind Lotus und wir sind zurück", behauptete Lotus Group Boss Dany Bahar am Mittwoch. Aber auch bei Team Lotus zeigten sich Mike Gascoyne und Tony Fernandes überzeugt: "Wir sind Team Lotus und wir bleiben hier." Aber wer ist denn nun Lotus?

Die Antworten warten wohl in einem Londoner Gerichtssaal. "Das Gericht wird jedem alles erklären, das wäre nur fair", sagte Lotus Racing CEO Riad Asmat. Mittelpunkt des Streits ist die Marke "Team Lotus", die Tony Fernandes mit seinem Team von David Hunt gekauft hat. Die Lotus Gruppe behauptet, dass Hunt gar nicht die Rechte dafür besessen habe.

"Sie sagten, dass sie den Namen besitzen, aber uns gehört der Name Team Lotus und deshalb treten wir auch als Team Lotus an", so Asmat. Noch vor einigen Wochen hatte Fernandes angekündigt, dass man die Marke Lotus nicht durch einen dummen Gerichtsstreit zerstören möchte - doch das scheint sich durch die Ankündigungen der Lotus Gruppe und die "geklaute" Lackierungsidee geändert zu haben. 2011 wollen beide in Schwarz und Gold starten. Mittlerweile denkt Team Lotus aber schon wieder darüber nach, doch in Grün zu starten.

Derweil plant die Lotus Gruppe angeblich einen noch größeren Coup: Nach der Übernahme von 50% an Lotus Renault GP sollen in Zukunft weitere Anteile von Genii Capital übernommen werden. Lotus-Chef Dany Bahar plant, die komplette Kontrolle über das Team zu übernehmen und langfristig nicht nur als Hauptsponsor zu agieren. Ob die Lotus Gruppe dafür die notwendigen finanziellen Ressourcen besitzt, steht auf einem anderen Blatt. Mit Spyker versuchte sich in den vergangenen Jahren schon einmal ein kleiner Sportwagenhersteller in der Formel 1 - heute heißt das Team Force India.