Die Übernahme von Renault durch die Group Lotus und die daraus resultierende Namensänderung des Rennstalls führt zu einem direkten Wettbewerb zwischen Lotus Renault GP Team und Team Lotus [Rennstall von Tony Fernandes]. Dennoch steht der malaysische Autohersteller Proton den Plänen der Group Lotus positiv gegenüber.

Proton-Vorsitzender Dato'Srio Mohd Nadzmi Mohd Salleh besitzt selbst eine Mehrheitsbeteiligung an der Group Lotus. "Die Group Lotus hat der Formel 1 sehr viel zu bieten und umgekehrt. Nach reiflicher Überlegung sind wir überzeugt, dass diese Verbindung sehr ertragreich sein wird - aus kommerzieller und Marketingsicht", sagte Salleh. Auch der frühere, malaysische Ministerpräsident Tun Dr Mahathir Mohamad unterstützt die Übernahme. "Das ist eine aufregende Entwicklung, die sowohl Group Lotus als auch Proton strategische Vorteile bringt", erklärte Mohamad.

Tony Fernandes, Teamchef von Team Lotus, nimmt die Renault-Übernahme von Group Lotus zumindest offiziell gelassen. "Ich habe mich nie besser gefühlt, was die Zukunft und Team Lotus anging. Dany Bahar hat uns einen Gefallen getan und es scheint als haben sie versucht, unsere Idee der schwarz-goldenen Lackierung zu klauen", erklärte Fernandes. "Lustig: Mein erstes Meeting heute Morgen in Bangkok fand im Lotus-Raum statt. Ob Dany versuchen wird, diesen zu sponsern?"

"Team Lotus"-Technikchef Mike Gascoyne nahm die Bekanntgabe ähnlich humoristisch: "Mit Lotus ist es wie mit Bussen: Erst wartet man ewig darauf und dann kommen auf einmal zwei auf einmal." An den Zukunftsaussichten ändert sich für Gascoyne nichts: "Wir sind Team Lotus und wir bleiben hier - wir sind in der Formel 1, um Autos in unserer Heimat Norfolk zu bauen und zukünftig als Team zu gewinnen." Geschäftsführer Riad Asmat fügte hinzu: "Nach den vielen Anfragen seitens der Medien, will ich klarstellen: wir sind Team Lotus."