"Wir kannten die Wettervorhersagen und wussten, dass es schwierig wird - und das war auch dann der Fall", sagte Teamchef Stefano Domenicali. Mit den Plätzen fünf und neun hatte Ferrari im Qualifying aber dennoch nicht gerechnet. "Es ist schade, dass die Resultate nicht unser Potenzial widerspiegeln. Aber wir müssen die Enttäuschung beiseitelegen, unsere schärfsten Konkurrenten sind direkt vor uns, weshalb wir versuchen müssen, ein sauberes Rennen zu haben", sagte Domenicali.

In Hinblick auf die WM sei es wichtig, Schadensbegrenzung zu betreiben und so viele Punkte wie möglich zu holen. "Wir müssen den Fokus auf die Zuverlässigkeit, die Strategie sowie auf die Arbeit auf und neben der Strecke legen. Das sind die Schlüsselfaktoren", verriet der Italiener. Vor allem die Überraschungs-Pole von Nico Hülkenberg hat die Strategie von Ferrari völlig durcheinander gewirbelt.

Vorsprung ausbauen

"Hülkenberg bringt eine unerwartete Variable ins Spiel. Aber das Wichtigste ist, dass wir unseren Vorsprung ausbauen können", erklärte Fernando Alonso. Der Spanier steht auf Startplatz fünf hinter den Red Bulls und Lewis Hamilton. Doch das bereitet ihm wenig Kopfzerbrechen. "Das ist nicht das Ende der Welt. Wir haben dieses Jahr schon öfters gesehen, dass die Red Bulls vorne standen, aber dann ausgeschieden sind. Die Überraschung kam heute von Hülkenberg. Er hat als Einziger - mich eingeschlossen - geschafft, eine saubere Runde hinzulegen", lobte Alonso den Williams-Piloten.

Mit den schwierigen Bedingungen hatte auch Teamkollege Felipe Massa zu kämpfen. Mit den Intermediates konnte der Brasilianer noch gute Rundenzeiten fahren, doch auf den Trockenreifen fand er keinen Grip. "Ich bekam meine Reifen nicht auf Temperatur", klagte Massa. "Der Dreck auf der Strecke hat nicht geholfen. Leider konnte ich nicht um die Spitzenplätze kämpfen, dabei war gerade das mein Ziel vor heimischen Publikum." Für das Rennen ist er dennoch zuversichtlich. "Fernando war auf den Longruns schnell unterwegs. Ich denke, dass ich einige Positionen gut machen kann", sagte Massa.