Als Jenson Button in der Dämmerung von Korea aus seinem McLaren ausstieg, war er enttäuscht. Platz 12, keine Punkte und 42 Zähler Rückstand auf WM-Leader Fernando Alonso ließen ihn seine eigenen WM-Chancen abschreiben. Zu groß war der Frust.

Wenig später erwachte der Kampfgeist aber wieder zum Leben. Noch habe er den Titel nicht ganz abgeschrieben, obwohl es natürlich sehr schwierig werde, seinen WM-Titel zu verteidigen. "Der Punktestand spricht gegen mich, aber ich erinnere nur an das Beispiel Räikkönen vor drei Jahren", so Button. "Hätte er nicht an seine Chance geglaubt, wäre er nicht Weltmeister geworden."

Doppelsieg als Ziel

McLaren-Teamchef Martin Whitmarsh unterstützt seinen Piloten in dieser Ansicht. "Ich wäre enttäuscht, wenn Jenson nicht gewinnen wollte", sagte Whitmarsh in einer Telefonkonferenz. "Es ist für ihn sehr hart, aber wenn er mir sagen würde, dass er aufgegeben hätte, wäre ich zutiefst enttäuscht."

Für Button, aber auch für das Team sei es das Beste, wenn er vor allen Konkurrenten landen würde. "Das ist das richtige Ziel und dann sehen wir, was passiert", so Whitmarsh, der davon ausgeht, dass beide seine Piloten den Brasilien GP gewinnen möchten.

"Wenn wir in die glückliche Lage kommen, dass wir eine Doppelführung haben, wird es eine nette Herausforderung für uns", spielt er auf eine mögliche Stallregie zugunsten des besser platzierten Lewis Hamilton an. "Aber es ist die richtige Einstellung für das Team und beide Fahrer, einen Doppelsieg holen zu wollen."