Michael Schumacher versuchte sich in dieser Saison immer betont relaxt zu geben, egal wie gut oder schlecht es auch lief. Geht es nach FIA-Präsident Jean Todt, dann ist der Rekordweltmeister aber gar nicht so locker, wie er sich gibt. "Ich denke nicht, dass er so entspannt ist, aber er ist ein sehr stolzer Mensch und man muss ihn gut kennen, bevor er mit einem spricht und genau sagt, was er fühlt", erklärte Todt gegenüber Reuters.

Der Franzose sah das als Schutzmechanismus und konnte seinen guten Freund durchaus verstehen. "Er ist eine sehr menschliche, sehr fragile Person und er ist nicht dieser starke Roboter, zu dem er in seiner Karriere oft gemacht wurde", sagte Todt. Dass es in seiner Comeback-Saison für Schumacher nicht so richtig laufen wollte, war für den FIA-Präsidenten auch nicht weiter überraschend, da der Deutsche einige Zeit weg war und das Auto auch nicht unbedingt ideal lief.

Er hat die Wahl getroffen

"Er dachte sehr genau über die Gelegenheit zum Comeback nach. Egal wie talentiert man ist, wenn man drei Jahre nicht dabei ist und nicht das beste Auto hat, wird es nicht einfach sein - und so ist es auch. Er hat die Wahl getroffen, zurückzukommen. Er könnte entscheiden, wieder aufzuhören. Legt er sein ganzes Herz in diese Sache? Die Antwort ist ja", betonte Todt. Wichtig war es ihm zu betonen, dass die aktuellen Leistungen Schumachers seine Erfolge der Vergangenheit nicht abwerten.

So sei er ein siebenfacher Weltmeister mit 91 Grand-Prix-Siegen und das könne ihm niemand nehmen. "Der Tag, an dem er entscheidet, aufzuhören, wird er das entweder nicht verbessert haben oder er sogar noch erfolgreicher gewesen sein, letztendlich wird das aber in seinem Lebenslauf bleiben. Wenn sein Teamkollege Grands Prix gewinnt und er nicht, wird es vielleicht schwieriger. Aber für ihn, sein Team, den Sport und alle Leute, die ihn unterstützen, hoffe ich, dass er in eine Position kommt, in der er wieder ein Siegauto fährt."