Nach dem zweiten Qualifying-Abschnitt in Korea klagte Rubens Barrichello, dass ihm jemand im Weg gewesen war, allerdings hatte das keine großen Auswirkungen auf ihn, da er trotzdem in Q3 kam. Dennoch, der Brasilianer war nicht glücklich und schließlich stellte sich heraus, dass ausgerechnet Michael Schumacher ihm in die Quere gekommen war. Der Deutsche entschuldigte sich nach dem Zeittraining dann auch gleich bei seinem ehemaligen Teamkollegen, doch Barrichello schien nicht besonders beeindruckt.

"Ich will nicht persönlich werden. Wir hatten in der Vergangenheit Probleme und haben sie wie in Ungarn nach wie vor. Ich bin ein cooler Mensch und habe Respekt für die Schnellsten und die Langsamsten. Wir machen alle Fehler. Er kam und entschuldigte sich, weil das Team ihm nichts gesagt hatte, aber er hatte Rückspiegel. Ich bin etwas traurig", sagte Barrichello. Ob Schumachers unabsichtliche Blockade Auswirkungen auf die Startaufstellung haben wird, war so kurz nach dem Qualifying nicht bekannt.

Die richtige Seite

Daher schaute Schumacher auch erst einmal darauf, wie seine Ausgangsposition für Sonntag von Startplatz neun aus ist und damit war er auch nicht unzufrieden. "Es ist auf jeden Fall die richtige Seite der Startaufstellung. Die andere Seite ist sehr schmutzig. Die Armen, die links starten müssen, werden morgen Mühe haben. Das kann uns helfen. Wir haben beide Autos auf der guten Seite, das freut mich, denn die Rennpace gestern war gut", sagte der Rekordweltmeister. So hatte er sich am Freitag vor allem auf das Rennen konzentriert, da er damit rechnete, so durchaus gute Chancen am Sonntag zu haben, weil das Rennen wohl nicht ganz typisch werden dürfte. "Hoffentlich haben wir richtig gepokert.

Unbedingt auf möglichen Regen hatte Schumacher nicht gesetzt, wobei der auch noch kommen könnte. Sollte es aber trocken sein, dann sah er durchaus Chancen für sich. "Das Auto lief da gestern gut. Wenn es trocken ist, können wir noch was erreichen. Sollte es nicht trocken sein, gibt es immer eine Möglichkeit, um besser auszusehen." Dennoch musste er sich auch wieder gefallen lassen, dass sein Teamkollege im Qualifying vier Positionen vor ihm landete. Das störte ihn aber weniger als die vier Zehntelsekunden Rückstand auf Nico Rosberg. "Das war in jedem Sektor ein bisschen. Man muss das neidlos anerkennen. Er hat das super umgesetzt und besser gemacht als ich. Man kann natürlich fragen, ob wir gestern zu viel aufs Rennen geschaut haben und auf das Setup gegangen sind oder doch mehr aufs Qualifying hätten schauen müssen. Morgen wird sich zeigen, was die richtige Variante war."

Außergewöhnliches Reifenverhalten

Ungeachtet dessen war Schumacher überzeugt, dass er am Sonntag in den Punkten fahren wird, sollte nichts Ungewöhnliches passieren. "Wir wissen, dass es morgen Früh eventuell regnen könnte. Ob es im Rennen regnet, ist eine andere Frage. Es gibt aber einige Möglichkeiten, weil die Reifen sehr außergewöhnlich funktionieren, das ist wie in Kanada", erklärte er. Zudem ist noch zu berücksichtigen, dass es nur eine Ideallinie gibt, daneben ist alles sehr rutschig. Daher ist für das gesamte Rennen Konzentration und Präzision gefragt.