"Ich hoffe, alle Updates machen einen Unterschied. Wir bringen ein einigermaßen großes Paket nach Japan. Wir haben Upgrades am Vorderflügel, wir haben einen neuen Heckflügel, es gibt einige aerodynamische Details und einige neue Motor-Modi", erklärte McLaren Managing Direktor Jonathan Neale am Mittwoch in einer Telekonferenz. Das Team aus Woking hat also am Freitag viel zu tun, danach soll feststehen, wie das Wochenende weiter läuft. Klar ist jedenfalls, McLaren wirft alles in den Titelkampf, was es noch zu werfen hat.

"Wir werfen alles und auch noch die Küchenspüle in den Kampf. Wir werden voll angreifen. Wenn wir eine Modifikation vorziehen können, auch wenn es nur limitierte Stückzahlen davon gibt, ist es mir lieber, wenn die Fahrer den Bruchteil schneller sind als darauf zu warten, bis wir genügend Ersatzteile haben. Wir sind momentan echt am Limit", sagte Neale. Schon in Singapur war McLaren mit den Upgrades zufrieden gewesen, auch wenn Jenson Button meinte, einiges davon sei nach dem Training bis Japan wieder vom Auto genommen worden. Neale konnte jedenfalls anmerken, dass in Singapur im Vergleich zum letzten Rennen auf einer Strecke mit ähnlichen Charakteristika einiges zugelegt wurde.

Kugelsicher

Lediglich der Reifenverschleiß auf dem weicheren Reifen gab zu denken, da der Rest des Feldes da weniger Probleme hatte. "Im Nachhinein haben wir bei der Analyse verstanden, warum das so war." Nun gibt es für Neale einfach nur noch unermüdliche Arbeit, um die Chancen auf den Titel zu verbessern, denn selbst er musste zugeben, momentan kann sich keiner auch nur irgendwie sicher sein, den Titel holen zu können. "Wir müssen sicherstellen, dass unser Auto kugelsicher ist. Die Fahrer dürfen keine Fehler machen und müssen Ruhe bewahren", betonte er. Dennoch wollte er Lewis Hamilton für den Ausfall in Singapur nicht rügen.

"Ich denke, Lewis war in Singapur klar vorbei, hatte die Linie, den Grip und die Pace, um das durchzuziehen. Hätte Mark keinen Kontakt mit ihm gehabt, wäre er klar weggekommen. Ich denke, da war kein Fehler dabei. Das ist Motorsport, hin und wieder gibt es da Kontakt", erklärte der Managing Direktor. Ein robusteres Auto brauche Hamilton nicht, es habe schon viel ausgehalten, diesmal aber sei es eben anders ausgegangen. Neale blickte jedenfalls optimistisch nach vorne, denn er glaubte, dass die kommenden Strecken McLaren liegen sollten. "Jeder wird hart pushen und wir werden es genauso machen. Wir erwarten, dass wir einige dieser Rennen gewinnen."

Die schwierige Balance

Sorge, dass der lange Titelkampf in diesem Jahr der Saison 2011 schaden könnte, hatte Neale nicht. Schon zuvor habe das Team lange um die WM gekämpft und den Wechsel geschafft, die Konkurrenz müsse es nun auch schaffen. "Wir pushen, aber wir müssen auch Ressourcen in das nächstjährige Auto stecken. Es ist eine schwierige Balance. In der Formel 1 fehlt es nie an Ideen, nur an der Zahl der Arbeitsstunden und der Anzahl an Mitarbeitern. Momentan mache ich mir keine Sorgen, dass es einen schlechten Einfluss auf nächstes Jahr hat. Es bedeutet aber, es liegt ein sehr, sehr arbeitsreicher Winter vor uns."