Wann bist Du heute aufgestanden?
Adrian Sutil: Ich musste heute etwas früher aufstehen, war so gegen 11 Uhr schon wach. Ich musste noch ein paar PR-Sachen machen, aber das ist schon okay. Morgen darf ich dann auch ausschlafen.

Empfindest Du diesen Rhythmus als etwas komisch?
Adrian Sutil: Ja, schon. Ich bin dieses Mal etwas knapper angereist, damit ich in den Rhythmus reinkomme bzw. bleiben kann. Das hilft schon. Jetzt geht es noch, aber am Sonntag wird sich der Körper umgestellt haben. Der merkt einfach, wenn Tageslicht ist - aber es sollte für das Rennen reichen.

Fliegst Du eigentlich wieder nach Europa zurück?
Adrian Sutil: Ich bleibe diese Woche im asiatischen Raum, mache ein bisschen Urlaub und dann geht's nach Japan. Zwischen Japan und Korea fliege ich wieder nach Europa zurück. Ich mag zwar die Überseerennen, aber es ist doch sehr anstrengend. Man hat jetzt schon 14 Rennen in den Knochen, dann kommen drei Asien-Rennen und ein Südamerika-Rennen und dann wieder zurück nach Asien - danach ist man fertig. Wobei es danach immer noch nicht vorbei ist, denn wir absolvieren in Abu Dhabi die Testfahrten.

Fragst Du Dich manchmal, warum man so einen Plan gemacht hat?
Adrian Sutil: Ich denke, dass es anders nicht funktioniert hätte. Es ist ja auch vertraglich festgelegt, wann ein Land einen Grand Prix hat. Sicher gibt es Feinheiten, die man verbessern könnte, aber die nicht zu verbessern sind. Wir haben dieses Jahr ein Rennen mehr und irgendwann geht einem die Zeit aus. Irgendwann muss man sagen, dass die Saison zu Ende ist.

Hier könnte es erstmals ein Regenrennen geben - Regen und Licht, gibt das Probleme?
Adrian Sutil: Ich glaube nicht, aber ich kann es nicht beurteilen. Bisher war es immer trocken und dieses Mal könnte es vielleicht im ersten Freien Training nass sein. Ich glaube, das Rennen wird trocken sein, wobei ich es interessant fände, im Regen zu fahren. Ein bisschen Regen, warum nicht?

Top-10 als Ziel

Wie stark wird hier Force India sein?
Adrian Suil: Ich glaube, dass die Top-10 wieder möglich sein sollte. Wir haben ein paar Neuerungen am Auto, die uns helfen sollten, den fehlenden Grip zu verbessern.

Sieben Deutsche in der Formel 1, was sagst Du dazu?
Adrian Sutil: Das ist ein gutes Zeichen für die Nachwuchsfahrer in Deutschland, wobei der Siebte kein Nachwuchsfahrer ist. Nick hat seinen Platz zu Recht bekommen, ich habe nie verstanden, warum er 2010 keinen Platz bekommen hat. Es freut mich für ihn, dass er wieder da ist. Er kennt das Team, hat mit Pirelli getestet und sollte hier wieder durchstarten. Er sollte hier gut aussehen. Das Auto ist nicht schlecht und Nick sollte man immer auf der Rechnung haben, sie könnten uns sogar Schwierigkeiten bereiten. Kobayashi ist immer nah dran gewesen, manchmal besser, manchmal schlechter. Er ist ein guter Mann und ich denke, Nick kann das genauso gut machen oder vielleicht ein bisschen besser.

Williams müsst Ihr auch auf der Rechnung haben.
Adrian Sutil: Das Mittelfeld ist eng und interessant. Ich hoffe, dass wir unsere Position bis zum Ende des Jahres halten können. Wir haben ein paar Updates für dieses Rennen, das sollte uns helfen. Wir stehen nicht still, versuchen zu pushen so lange es geht, um P10 verteidigen zu können oder sogar auf P9 zu rutschen. Das wäre mein Ziel. Besonders wichtig ist der sechste Platz in der Konstrukteurs-WM.

Ist Dir die Konstrukteurs-WM wichtiger als ein Platz vor Schumacher?
Adrian Sutil: Es ist für das Team sehr wichtig, aber klar bin ich ehrgeizig und will den neunten Platz. Es muss der neunte Platz werden und aus!

In Sachen WM, wird es ein Fünfkampf bis zum Schluss oder wird es eine Vorentscheidung geben?
Adrian Sutil: Ich glaube, es bleibt spannend bis zum Ende. Am Ende werden sicher noch zwei oder drei die WM gewinnen können. Ich würde auf beide Red Bull-Piloten tippen, wobei Mark die bessere Ausgangslage hat. Lewis und Alonso darf man nicht ausschließen. Klar, kann man zu Lewis sagen, dass das Manöver in Monza unnötig war, aber man muss als Fahrer immer pushen. Ich glaube, er hat es eingesehen und er war klarerweise auch stinksauer - aber das muss man ihm verzeihen.

Ihr seid befreundet, habt Ihr über das Manöver gesprochen?
Adrian Sutil: Klar, aber da war nicht viel zu reden. Lewis ist ein Vollblutrennfahrer und deshalb ist er auch so gut. Er probiert und attackiert - manchmal gewinnt man, manchmal verliert man. Damit muss man umgehen können. Wichtig ist, dass er seinen Fehler zugegeben hat.