Ferrari steht unter Druck. Nicht nur, weil die Scuderia am Wochenende in Monza ihr Heimrennen bestreitet. "Wenn wir in Monza nicht viele Punkte mitnehmen und unsere Konkurrenten das Maximum herausholen und davon ziehen, wird unsere Situation sehr schwierig", betont Fernando Alonso.

Das Heimspiel vor den Tifosi erhält für Ferrari somit eine besondere Bedeutung. "Es ist ein kniffliger Augenblick in der Saison", so der Spanier. "Ich sage nicht, dass es unmöglich wäre, unsere Ziele dann noch zu erreichen, aber wir sind uns der Situation bewusst und bereit, auf alle Eventualitäten zu reagieren." Sprich: Sollte Monza in die Hose gehen, würde Ferrari die Saison abschreiben und sich voll auf 2011 konzentrieren.

Fehler verstanden

Teamchef Stefano Domenicali denkt allerdings noch nicht daran. "Es ist nicht undenkbar, dass wir in Monza gewinnen", glaubt er. "Wir haben verstanden, was bei den Verbesserungen in Spa falsch gelaufen ist." Dafür spulte Giancarlo Fisichella einen Straight-Line-Test in Vairano ab. Danach sind sich die Ingenieure sicher, dass die Probleme in Monza nicht noch einmal auftreten werden. "In Spa war die Leistung des F10 unter den Erwartungen, aber für Monza bin ich zuversichtlich, dass wir wieder um ein Podium kämpfen", kündigt Alonso an.

Fernando Alonso gibt nicht auf, Foto: Sutton
Fernando Alonso gibt nicht auf, Foto: Sutton

Fehler wie seinen Abflug in Spa darf sich der Doppelweltmeister im Endspurt nicht mehr leisten. "Wenn Fernando einige Fehler unterlaufen sind, dann ist das so, weil er sich beweisen möchte", verteidigt Domenicali. "Den roten Overall zu tragen, ist eine sehr schwere Last und viel schwerer, als es von außen den Anschein hat."

Eine große Last

Felipe Massa kennt diese Last - und jene, die zusätzlich auf die Nummer 2 aufgeladen wird. Auch er möchte für die Konstrukteurs-WM wichtige Zähler sammeln. "Platz 4 in Spa war gut, aber für die WM hätten wir mehr gebraucht", sagt Massa. "Wir stehen an diesem Wochenende also etwas unter Druck."

Dabei kann er in Italien nur auf einen sechsten Platz als beste Platzierung zurückblicken. "Ich glaube aber, dass unser Auto hier konkurrenzfähig sein sollte, zumindest hoffe ich das", so Massa. Die Hoffnung beruht auf den Erfahrungen von Bahrain, Deutschland und Kanada, alles Strecken, mit harten Bremszonen vor langsamen Kurven auf denen der Ferrari in diesem Jahr sehr gut funktionierte. In Bahrain und Deutschland hieß der Sieger Fernando Alonso.