Für Mercedes GP läuft es in Spa alles andere als rund. Schon im Vorfeld des Qualifyings wusste das Team um die Strafversetzung seiner Piloten - Rosberg wegen Getriebewechsel, Schumacher wegen Ungarn-Manöver -, weshalb man bei Beiden auf ein aggressives Regen-Setup setzte. "Deshalb hoffe ich morgen im Rennen auf Regen. Das ist unsere einzige Chance, um etwas zu erreichen", gestand Nico Rosberg. Der Deutsche geht von Startplatz 14 ins Rennen, Michael Schumacher startet sogar nur von Position 21.

"Ich bin nicht enttäuscht, denn ich habe das erwartet. Im besten Fall wäre ich 16. gewesen, jetzt bin ich 21. Wir wissen, dass wir aus eigener Kraft das Rennen nicht gewinnen können. Das ist jedem klar, aber mit diesen Wetterverhältnissen ist alles möglich und wir werden sicherstellen, dass wir alle möglichen Chancen nutzen", sagte Schumacher. Allerdings ist das Risiko einer Berührung oder eines Unfalls im hinteren Feld weitaus größer - speziell beim Start. Das weiß auch der siebenfache Champion.

"Man muss so aggressiv wie möglich sein und gleichzeitig sicherstellen, dass man nach der ersten Runde noch alle Teile dran hat und nicht in die Box muss, um einen neuen Fronflügel zu holen. Ich habe mit Nico darüber schon gescherzt und zu ihm gemeint, dass es nicht lange dauern wird, bis er mich nach dem Start im Rückspiegel sehen wird. Hoffentlich ist das der Fall. Mal sehen, wie der Start morgen tatsächlich läuft", meinte Schumacher.

Blick auf 2011 gerichtet

Bei Mercedes GP wird bereits fleißig am Auto für die Saison 2011 gearbeitet, doch auch den MGP W01 hat man noch nicht abgeschrieben. Allerdings ist Rosberg durchaus bewusst, dass es mit dem anvisierten Podest in dieser Saison schwierig wird. "Es wird mehr und mehr schwieriger, aber wir arbeiten weiter und bringen Verbesserungen für das aktuelle Auto. Denn es kommen noch großartige Rennen und ich habe auch noch nicht das morgige Rennen aufgegeben. Da kann noch viel passieren", meinte der Deutsche.

Dass man hinter den Erwartungen 2010 zurückgeblieben ist, will keiner der Piloten bestreiten. Aber das Wort Frust will dennoch keiner in den Mund nehmen. "Frust wäre das falsche Wort, aber Zufriedenheit trifft es auch nicht ganz. Es ist das Gesetz der F1 - du arbeitest hart, du versuchst Verbesserungen zu erzielen, aber es gibt manchmal Phasen, da kannst du machen, was du willst. Dennoch lernt man aus diesen Situationen, insofern bin ich nicht frustriert", erklärte Schumacher.

Man arbeite als Team zusammen daran die Situation zu verbessern. "Wir versuchen das Maximum herauszuholen. Ich kann niemandem Faulheit vorwerfen, denn jeder arbeitet sehr hart. Wir gewinnen und verlieren zusammen - und momentan sind wir auf der schlechteren Seite. Das wird sich aber auch wieder ändern", so der Mercedes GP-Pilot.