Die Sommerpause der Formel 1 neigt sich ihrem Ende zu und als eines der ersten Teams, das nach dem Ungarn-Wochenende seine verpflichtende Pause antrat, ist McLaren auch eines der ersten Teams, das die Arbeit danach wieder aufgenommen hat. Seit diesem Montag wird in Woking wieder gearbeitet und Fahrer und Team freuen sich auf das bevorstehende Rennen in Belgien, auch wenn der Rückstand aus Ungarn nicht vergessen ist. "Wir kommen mit dem Wissen zum belgischen Grand Prix, dass wir etwas Aufholarbeit haben; wir hatten kein besonders starkes Rennen in Ungarn und das ganze Team will so schnell wie möglich wieder an die Spitze", meint Jenson Button.

Der Brite hofft darauf, dass die Verschärfung der Flügeltests dazu führen wird, die Lücke zu Red Bull und Ferrari ein wenig zu schließen. Zudem sollten Spa und Monza dem Paket von McLaren - insbesondere dem F-Kanal - besser liegen als der Kurs von Ungarn. "Dennoch ist es wichtig, dass wir den Schwung wiederfinden, den wir früher in der Saison hatten", sagt Button. Spa selbst mag er wie jeder andere Fahrer sehr und würde dort gerne gewinnen. "Voriges Jahr hatte ich dort nicht das beste Rennen, als ich in der ersten Runde oben am Hügel rausgeschoben wurde. Das gibt mir aber nur zusätzliche Motivation." Da bei den Überseerennen nach Spa und Monza dann nur mehr schwer Updates gebracht werden können, ist es für Button besonders wichtig, gut aus der Sommerpause zu kommen.

Optimismus für Spa und Monza

Lewis Hamilton kann es bereits gar nicht mehr erwarten, wieder in den Kampf um den Titel einzusteigen. Dennoch findet auch er es gut, dass in der Pause Zeit war, um darüber nachzudenken, was am Auto für den Rest der Saison noch verbessert werden kann. "Wir gehen jetzt optimistisch in die kommenden beiden Rennen und glauben an bessere Ergebnisse, wir hoffen aber auch auf eine bessere Pace für den Rest des Jahres. Weder Jenson noch ich hatten ein tolles Rennen im Vorjahr in Spa - vom Cockpit aus habe ich nicht besonders viel davon miterlebt, aber ich denke, Jenson wurde in Les Combes von hinten in einen Dreher gedrückt und der folgende Unfall warf mich dann auch hinaus", sagt er.

Die Kämpfe sollen wieder ganz vorne stattfinden, Foto: Sutton
Die Kämpfe sollen wieder ganz vorne stattfinden, Foto: Sutton

Die Gründe für seinen Ausfall in Ungarn will Hamilton mittlerweile genau analysiert und verstanden haben. Daher geht er davon aus, dass sich so etwas nicht wiederholen wird. "Persönlich, denke ich, dass Spa eine der großen Formel-1-Strecken ist und eine, auf der ich wirklich gerne gewinnen würde. Ich werde alles geben, damit wir in Belgien wieder bei der Jagd dabei sind. Es wäre fantastisch, wenn wir am Ende des Wochenendes einen weiteren Sieg mitnehmen könnten", meint Hamilton.

Nützliche Pause

Obwohl während der Sommerschließung im McLaren-Werk nicht am Auto gearbeitet werden konnte, sieht Teamchef Martin Whitmarsh die Pause durchaus als nützlich. Die Mitarbeiter konnten sich erholen, die Ingenieure nachdenken und der Windkanal konnte gewartet werden, wodurch sich das Team eine bessere Korrelation mit den Daten auf der Strecke erhofft. Nach dem Rennen in Ungarn könnte das hilfreich sein, immerhin will man wieder auf die Siegerstraße finden. "Während wir glauben, dass unsere jüngsten Upgrades uns eine Verbesserung beim Abtrieb geliefert haben, scheint es so, als ob das Paket noch nicht sein volles Potential geliefert hat, vor allem wenn es darum geht, den Fahrern eine konstante und vertrauenswürdige Plattform zu liefern", erklärt Whitmarsh.

Dank der Evaluierungsarbeit im Training von Ungarn konnte McLaren aber ein paar nützliche Daten einfahren und dadurch ein paar Wege zum Experimentieren erarbeiten. "Dieses Programm werden wir in Spa fortsetzen und im Training den neuen Unterboden fahren, damit wir mehr Informationen bekommen", sagt er. Nach seiner Ansicht steckt noch viel nicht freigesetzte Leistung im Auto und dem Update. "Wir sind zuversichtlich, dass unser solider Zugang es uns ermöglichen wird, sie eher früher als später freizusetzen."