Entdecken, anklagen und kopieren - sollte das fragwürdige Teil nicht verboten werden. In dieser Reihenfolge verfahren Formel-1-Teams mit technischen Neuerungen ihrer Konkurrenten. So läuft es auch mit den angeblich flexiblen Frontflügeln von Red Bull und Ferrari, deren Endplatten sich bei hohen Geschwindigkeiten um bis zu 25 Millimeter nach unten durchbiegen sollen, um mehr Abtrieb zu generieren.

Die FIA erklärte die besagten Frontflügel am Sonntag in Hockenheim für legal. McLaren rätselt noch, wie das Team diesen Effekt nachahmen könnte. "Ich habe viele Bilder davon gesehen", sagt Ingenieurschef Paddy Lowe. "Es ist ein Phänomen, das vielleicht legal ist, vielleicht auch nicht. Wir verstehen es nicht."

Der aktuelle McLaren-Frontflügel könne so tiefe Positionen nicht einnehmen. Gleichzeitig betont Lowe, dass sich der Höhenunterschied nicht durch die Benzinmenge, den Reifendruck oder ein Highspeed-Setup begründen lasse. "Diese Dinge beeinflussen ein Auto nur relativ gering - viel geringer als wir auf den Bildern gesehen haben." Im McLaren Technology Centre arbeiten die Aerodynamiker gerade unermüdlich daran, das Phänomen zu verstehen "und wenn es sich lohnt, das gleiche zu erreichen".