Der Funkspruch von Mark Webber in Silverstone hatte in den letzten zwei Wochen für mächtigen Wirbel gesorgt. Der Australier selbst nahm es locker und meinte nur, er hätte weit weniger höflich sein sollen, dann wäre der Funkspruch gar nicht an die Öffentlichkeit gelangt. Doch ob höflich oder nicht, ab dem Deutschland-GP sind die Funksprüche zwischen Fahrer und Kommandostand komplett freigegeben.

Die FIA bezog sich bei der Entscheidung auf einen Passus im Sportgesetz, der besagt, dass nur unter bestimmten Umständen der Funkverkehr unterbunden werden darf. Was genau mit "bestimmten Umständen" gemeint ist, wurde nie festgelegt. Somit werden ab sofort alle Funksprüche den TV-Stationen zeitverzögert zugesendet. Damit hat FIA-Rennleiter Charlie Whiting genug Zeit, um im Fall der Fälle - speziell bei äußerst obszönen Äußerungen der Fahrer - einzugreifen.

Zukünftig wird es allerdings keine Empfehlungen mehr von Whiting an die Teams geben wie im Fall von Fernando Alonso in Silverstone. Die Entscheidung obliegt wie auto, motor und sport berichtet, ab sofort bei den Teams. Ob sie sich richtig entschieden haben, wissen sie spätestens nach 90 Sekunden, wenn die Sportkommissare eine mögliche Strafe über die Bildschirme bekannt geben.