Ein Sieg wird am kommenden Wochenende in Hockenheim eher schwierig, das weiß Michael Schumacher selbst gut genug. Die Erinnerung an seine Erfolge auf dem Hockenheimring sind deswegen aber nicht vergessen. "Es sind schöne Erinnerungen an die Zeit, als das möglich war. Dieses Wochenende wird es schwierig, ein Podest wäre sensationell und das Maximum, das im Normalfall drin ist. Wir haben Verbesserungen dabei, damit wir den Fans und den Leuten, die aus dem Werk in Stuttgart kommen, was Gutes tun können", sagte er.

Das Highlight wird ungeachtet ob Siegchance oder nicht wieder das Motodrom beziehungsweise die Einfahrt in dasselbe sein. Zwar bekomme er dort im Rennen nicht ganz so viel mit, weil da die Konzentration so groß ist, "aber nach einer Qualifying-Runde kommst du rein und merkst anhand der Reaktion, ob es eine gute oder schlechte Runde war. Am Ende des Rennens ist es genauso. Das sind Momente, die vergisst du nie."

Alles ist möglich

Als Sieger wird er das Motodrom in diesem Jahr aber eben wohl nicht genießen können, doch das deprimierte ihn nicht. Auch der Verlauf seiner bisherigen Saison machte ihm keine Sorgen. "Das Auf und Ab gehört zum Leben dazu. Ich stehe nicht auf restlos verlorenem Posten. Für mich gibt es genügende Gründe und das Wissen, dass für mich nach wie vor alles möglich ist, was ich mir als Erwartung gesetzt habe - und das ist der Titel in den nächsten drei Jahren. Das ist realistisch möglich, dafür arbeite ich und ich lasse mich nicht aus dem Konzept bringen. Ich fahre mein eigenes Konzept, wer da mitfahren will, gerne, wer ein anderes fährt, macht es halt selber", sagte Schumacher.

Dafür muss Schumacher aber erst wieder das Puzzle zusammensetzen, das den Erfolg bringt und das ist eben nicht einfach. Er erinnerte noch einmal daran, dass er auch nicht zu Ferrari kam, sich ins Auto setze und alle in Grund und Boden fuhr. "Es hat fünf Jahre gedauert, bis wir die WM gewonnen haben. Wir waren eigentlich schon nach zwei oder drei Jahren in der Lage, aber es ging nicht im Stehgreif. Damals war ich aber im Rhythmus, jetzt war ich drei Jahre draußen und komme in ein Team, dass sicher vom Auto und gewissen Dingen her nicht hundertprozentig auf mich zugeschneidert ist. Daran arbeite ich jetzt", erklärte Schumacher.

Ich bin wieder hier

Und wenn das geschafft ist, soll der neuerliche Angriff auf die Spitze folgen. Deswegen musste Schumacher auch Sebastian Vettel ein wenig vorwarnen. So hatte der Rekordweltmeister seinen Landsmann am Donnerstag zwar als Titelfavorit für 2010 bezeichnet, danach wird er aber wieder beiseite rücken müssen. "Seb hat sicher super Leistungen gebracht und mich gut vertreten. Aber jetzt bin ich wieder hier. Also können wir das Spiel hoffentlich so umdrehen, dass er mich dann wieder vertreten kann, wenn ich wieder weg bin."