Wir gehen in die zweite Saisonhälfte, in welchen Bereichen muss sich die Team-Performance noch verbessern?
Franz Tost: Die kurze Antwort lautet: in allen Bereichen. Denn auch wenn die Team-Performance ganz gut funktioniert, kommen die Ergebnisse nicht. Was das Auto angeht, werden wir in den nächsten zwei Rennen weitere Updates haben, angefangen bei einem neuen Frontflügel in Hockenheim, danach folgt ein neuer Diffusor in Ungarn. Weitere Updates befinden sich in der Pipeline und dahergehend bin ich überzeugt, dass sich die Performance des Autos verbessern wird.

Momentan liegt Scuderia Toro Rosso auf Platz neun der Konstrukteurswertung. Ist das der Platz, wo das Team sein soll?
Franz Tost: Nein, denn ich habe immer gesagt, dass unser Ziel Platz acht ist. Wir arbeiten sehr hart, um dieses Ziel zu erreichen, aber auch unsere härtesten Gegner, Williams und Sauber, machen einen guten Job. Es wird nicht einfach.

Buemi kennt die kommenden Strecken, Foto: Sutton
Buemi kennt die kommenden Strecken, Foto: Sutton

Wie würden Sie die Performance von Buemi und Alguersuari einschätzen?
Franz Tost: Unsere Piloten haben immer noch einen Erfahrungsmangel im Vergleich zu den Anderen. Mit jedem Kilometer, den sie fahren, erwarte ich mir eine Verbesserung zu sehen. Das erwarte ich mir allen voran von Buemi, der in Ungarn sein Debüt 2009 gegeben hat und bis auf Korea alle kommenden Strecken kennt. Es geht dabei nicht nur darum, dass sie besser fahren, sondern damit verbessert sich auch ihr Verständnis für das Auto und ihr Feedback an die Ingenieure. Das ist wichtig, wenn sie das Maximum aus dem Paket herausholen wollen.

Gibt es den Plan mit beiden Fahrern auch 2011 zu fahren?
Franz Tost: Ich denke, dass unsere Fahrer für 2011 gut vorbereitet sind, deshalb haben wir beide bestätigt. Das ist nur logisch, denn die Schlüsselfunktion von Toro Rosso ist, junge Fahrer vom Red Bull Young Driver-Programm zu verpflichten, im Alter von 20 oder 21 Jahren. Sebastien und Jaime entsprechen diesen Kriterien.

Dieses Jahr hat das Team zum ersten Mal das Auto selbst konstruiert. Jetzt geht es darum, das Auto alleine weiterzuentwickeln, während man auch am Auto für 2011 arbeitet. Wie geht das Team damit um?
Franz Tost: Das ist eine neue und interessante Herausforderung für uns. Die Design-Gruppe wurde aufgeteilt. Ein Teil arbeitet am 2011-Auto und beginnt mit der Arbeit im Windkanal, während der andere Teil das aktuelle Auto weiterentwickelt. Unsere Ressourcen sind jedoch limitiert im Vergleich zu den Anderen in der WM und es gibt kleine Pläne uns zu verstärken. Aber während unsere Größe aktuell ein Nachteil ist, könnte es in Zukunft ein Vorteil sein.