Obwohl Platz sieben für Sebastian Vettel nur ein kleiner Trost war, hatte er im Rennen durchaus eine Menge Spaß - zumindest nach den ersten 30 Runden. "Die ersten 30 Runden hatte ich nichts zu tun. Ich versuchte auf die Gruppe vor mir aufzuholen. Erst nach dem Safetycar hatte ich wenigstens ein paar Leute, mit denen ich kämpfen konnte. Das hat Spaß gemacht", verriet der Deutsche. Am meisten Spaß hat ihm das Überholmanöver gegen Michael Schumacher gemacht.

"Ich bin da in Kurve 13 reingestochen. Ich glaube, ich habe ihm soviel Platz gelassen wie man zum Leben braucht und umgekehrt. Solche Manöver machen speziell mit Leuten, von denen man viel Respekt hat wie Felipe [Massa] oder Michael mehr Spaß. Man weiß einfach, dass diese Leute klug genug sind, um zu wissen, wo man anzugreifen versucht und sich dementsprechend verhalten, ohne einen vorbeizuwinken", erklärte Vettel. Das schwierigste Überholmanöver sei gegen Sutil gewesen.

"An Adrian vorbeizukommen, war wegen dem Top-Speed sehr schwer", sagte der Red Bull-Pilot. Dennoch versuchte er mit einem gewagten Manöver an seinen Landsmann vorbeizugehen - mit Erfolg. "Ich steckte 12 Runden hinter Adrian fest. Klar ist das schon ein Risiko, das man nimmt, aber im Endeffekt kann man am Abend besser schlafen, wenn man weiß, dass man alles probiert hat", meinte der Deutsche. Auch mit Teamkollege Mark Webber kam sich Vettel am Start sehr nahe.

"Er hatte einen guten Start, ich hatte hingegen durchdrehende Räder und musste warten, bis sie sich wieder im produktiven Rahmen befanden. Erst danach konnte ich wieder mit dem Gaspedal spielen. Auf den ersten Metern hatte ich Boden verloren, soviel, dass Mark neben mir war. In dem Moment lag es an mir genug Platz zu lassen und ich denke, ich habe ihm den gegeben", erzählte Vettel. Auf Spekulationen, dass bei Red Bull Feuer am Dach sein soll, wollte sich Vettel nicht einlassen.

"Wenn man alles analysieren würde, was gesagt wurde oder noch gesagt wird, das gäbe etwas. Für mich ist es wichtig, dass man voreinander auf und neben der Strecke Respekt hat. Wenn Webber meint, dass er die Nummer zwei ist, dann ist das auch okay für mich", so der Deutsche. Statt auf Webber konzentriert sich Vettel lieber auf den WM-Kampf. Aktuell liegt er 24 Punkte hinter Leader Lewis Hamilton. "24 Punkte hört sich vielleicht viel an, aber das ist nicht einmal ein Rennen", bleibt Vettel optimistisch.