Drei Mal ist Lewis Hamilton bislang in Montreal an den Start gegangen, drei Mal hat er dort bislang auch Pole Position geholt. Es könnte allerdings sein, dass er seine Pole 2010 recht teuer erkauft hat, denn während seine Konkurrenz von Red Bull auf die sicheren harten Reifen setzte, um damit zu Rennbeginn einmal länger fahren zu können und so beim Stopp nicht in Verkehr zu kommen, wählte Hamilton die weichen. Damit könnte er schon bald stoppen müssen, manche Fahrer meinten, bereits nach zwei, drei Runden beginne der Abfall der weicheren Gummis.

Doch der Brite selbst hielt die Wahl des weicheren Reifens für kein Risiko. "Ich habe nicht das Gefühl. In jedem Rennen geht man Risiken ein und ich denke nicht, dass wir hier das Gefühl hatten, ein Risiko zu nehmen. Beide Reifen waren sehr, sehr nahe beisammen. Ich wählte die Option-Reifen. Wir wissen, dass der Option nicht so lange hält wie der Prime, aber die Unterschiede sollten nicht so groß sein wie gestern, als die Strecke schmutziger war", meinte er. Ein Safety Car würde ihm helfen, das gab er zu, doch er wollte auch so erst einmal abwarten, wie lange die Reifen halten und sich dann auf ein Urteil von außen einstellen.

Interessante Strategien

Was Red Bull betraf, so betonte Hamilton, er und sein Team hätten gewusst, dass Sebastian Vettel und Mark Webber die härteren Reifen wählen würden. Davon ließ sich McLaren aber nicht ablenken, sondern blieb bei seiner Reifen-Entscheidung. "Es ist interessant, diese zwei verschiedenen Strategien zu sehen und wie sie sich mit den Safety Cars morgen entwickeln. Ich habe das Gefühl, wir sind in der bestmöglichen Position." Dass er früher stoppen wird müssen als Red Bull machte ihm auch keine Sorgen, erst einmal wollte er die Pole genießen.

Ein wenig Beruhigungshilfe bekam er von Teamchef Martin Whitmarsh, der allerdings zugab, auf ein frühes Safety Car zu hoffen. "Dennoch glaube ich, der schnellste Weg für das Rennen ist ohnehin der Start auf dem weichen Reifen, dann ein kurzer Stint und den Rest des Rennens der Prime. Wenn es ein Safety Car gibt, ist das eine starke Strategie", erklärte Whitmarsh.